Kirchdorf

Dramatischer Anstieg der Kurzarbeit in Ulm: Branche unter Druck

Die Kurzarbeit in der Region Ulm explodierte auf über 4.500 Beschäftigte, während der Metall- und Elektroindustrie die schwersten Einschnitte drohen – was läuft hier schief?

In der Region Ulm ist eine alarmierende Entwicklung zu beobachten. Die Zahl der Beschäftigten in Kurzarbeit hat sich im letzten Jahr mehr als vervierfacht, so berichtet die Agentur für Arbeit Ulm. Diese besorgniserregende Situation betrifft die Stadt Ulm sowie die Landkreise Alb-Donau und Biberach.

Im März 2023 betrug die Anzahl der Kurzarbeiter in diesen drei Landkreisen noch 1116, während sie im März 2024 auf 4530 angestiegen ist. Dies deutet auf eine angespannte wirtschaftliche Lage hin, trotz eines leichten Rückgangs der angemeldeten Betriebe von 65 auf 62.

Schwerpunkt Metall- und Elektroindustrie

Die grüne Welle der Kurzarbeit zeigt sich besonders stark in der Metall- und Elektroindustrie, wo über 80 Prozent der Kurzarbeiter beschäftigt sind. Pressesprecher Michael Wägerle von der Agentur für Arbeit betont, dass diese Branche einen großen Anteil an der Arbeitskraft im Ulmer Agenturbezirk hat. In nahezu jedem vierten Unternehmen ist ein Beschäftigter aus diesem Sektor zu finden, was den Anstieg der Kurzarbeit erheblich beeinflusst hat.

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Wenn wir uns die Situation bei den Unternehmen anschauen, ist Liebherr ein prägnantes Beispiel. Der Baumaschinenhersteller hat in zwei seiner Werke Kurzarbeit angemeldet, was die betroffenen Mitarbeiter in Biberach und Bad Schussenried betrifft. Diese Werke beschäftigen zusammen etwa 1300 Menschen in Kurzarbeit und spiegeln wider, wie stark die Verkaufszahlen und damit die Produktion durch die unsicheren Marktbedingungen beeinflusst werden.

Die Kurzarbeit bei Liebherr, die am 1. Januar 2024 begonnen wurde, soll voraussichtlich bis Januar 2025 andauern. Zudem gab es spezifische Probleme in der Nachfrage für bestimmte Produktsegmente, die Liebherr dazu veranlassten, diese Maßnahmen zu ergreifen.

Weitere Unternehmen in der Region betroffen

Doch Liebherr ist nicht das einzige Unternehmen, das von Kurzarbeit betroffen ist. Ein weiteres Beispiel ist die Handtmann Unternehmensgruppe, die Leichtmetallgussteile für die Automobilindustrie herstellt. Auch hier wurde Kurzarbeit angemeldet, die in Zukunft vielleicht weiter ausgeweitet wird, abhängig von der Marktentwicklung. Der Sprecher von Handtmann äußerte, dass im September voraussichtlich 70 Beschäftigte in der Fertigung hinzukommen.

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Die Gewerkschaft IG Metall in Ulm gibt an, dass die schwächelnde Konjunktur nicht nur Kurzarbeit zur Folge hat, sondern auch eine „Unterauslastung“ in einigen Unternehmen. Viele Mitarbeiter sind gezwungen, ihre Urlaubstage und Überstunden abzubauen, da die Auftragslage nicht ausreicht, um alle Arbeitskräfte voll zu beschäftigen.

Gerüchte unter den Beschäftigten deuten darauf hin, dass möglicherweise auch drei bis fünf weiterer Firmen bald Kurzarbeit anmelden könnten, was für etwa 4000 Angestellte eine gefährliche Wendung darstellen würde. Dies zeigt, wie sich die Unsicherheit der wirtschaftlichen Situation auf die regionale Beschäftigungslage auswirkt.

Eine Firma, bei der die Beschäftigten ihre Zeitkonten leeren müssen, ist das Liebherr-Werk in Kirchdorf, das für die Herstellung von Hydraulikbaggern zuständig ist. Auch dort spiegelt das Kennzeichen der wirtschaftlichen Schwäche die aktuelle Ertragslage wider, da der Auftragseingang stark zurückgegangen ist.

Quelle/Referenz
schwaebische.de

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