Am späten Mittwochnachmittag wurde ein durchwachsenes Abenteuer für drei Kletterer im Wilden Kaiser in Tirol mit einer glücklichen Wendung beendet. Nach mehreren Stunden intensiver Suche konnten die Alpinisten gefunden und sicher ins Tal gebracht werden. Der Einsatz war von herausfordernden Wetterbedingungen geprägt, was die Rettungsaktion sehr kompliziert machte.
Die drei Männer wurden in der Ostwand des Predigtstuhls, einem imposanten Berg mit einer Höhe von 2.116 Metern, vermutet. Der Einsatzleiter der Bergrettung St. Johann in Tirol, Thomas Müllauer, erklärte, dass ein erster Kontakt mit den Vermissten aufgrund der widrigen Bedingungen nicht möglich war. Erst am späten Nachmittag konnte schließlich eine positive Nachricht übermitteln werden, die Bergung der Kletterer wurde gegen 18.30 Uhr abgeschlossen.
Suchaktion gestartet
Die Situation nahm einen dramatischen Verlauf, als am Dienstag von Bekannten eine Vermisstenmeldung einging. Am Mittwochmorgen, gegen 8 Uhr, wurde die Suchaktion eingeleitet. Anfangs vermuteten die Rettungskräfte, die Kletterer seien an der Westwand des Berges in Schwierigkeiten geraten. Doch dies stellte sich als Irrtum heraus. Tatsächlich hatten sich die Männer in der Ostwand versteckt, wo sie aufgrund von dichtem Nebel und starkem Niederschlag nicht zu sehen waren. Diese schlechten Sichtverhältnisse führten dazu, dass Suchflüge immer wieder abgebrochen werden mussten.
Am Nachmittag gelang es schließlich den Bergrettern, Kontakt mit den Kletterern herzustellen. Diese Nachricht war entscheidend, da sie es den Rettungskräften ermöglichte, genauer zu lokalisieren, wo sich die Männer befanden. „Sie waren unverletzt, aber stark unterkühlt und erschöpft,“ so Müllauer. Die Bergretter setzten Seile ein, um die Männer in einem aufwändigen Verfahren aus der Wand zu ziehen.
Ein Polizeihubschrauber war zur richtigen Zeit am richtigen Ort und konnte die Kletterer während eines Wetterfensters sicher aufnehmen und ins Tal fliegen. „Ohne die Rettungskräfte wären sie aus der Wand nicht mehr herausgekommen,“ betonte der Einsatzleiter. Diese Worte verdeutlichen die lebensrettende Arbeit der Bergrettung und aller beteiligten Einsatzkräfte, die in dieser herausfordernden Situation agierten.
Die Rettungsaktion war ein Gemeinschaftswerk, an dem zahlreiche Helferinnen und Helfer der Bergrettung St. Johann, Scheffau und Kössen beteiligt waren, sowie Kräfte der Alpinpolizei, der Libelle Tirol, der Libelle Salzburg, ein Notarzt und weitere Rettungskräfte. Ihr Engagement und ihre Schnelligkeit haben in diesem Fall entscheidend zur Rettung der Kletterer beigetragen.
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