
Die Familie Tonito ist auf eine erschreckende Reise gegangen, die sie über 11.000 Kilometer und acht Länder führte. Sie flüchteten aus Venezuela aufgrund von Morddrohungen, Bandenkriminalität und extremer Armut. Pedro und Adriana Tonito suchten Sicherheit und ein besseres Leben für ihre Kinder, doch jetzt stehen sie vor einer neuen Herausforderung: dem US-Wahlkampf und dem politischen Klima unter Donald Trump.
Im Jahr 2024, nach sieben Jahren hartem Überlebenskampf, haben sie feststellten müssen, dass das verheißungsvolle Einwanderungsland Amerika sich verändert hat. Pedro, der im Stadtteil Queens lebt und gerade seinen neugeborenen Sohn Liam hält, sagt: „Wir spüren die Ablehnung sogar hier in New York.“ Trotz der Anziehungskraft der Stadt, die oft als Einwandererstadt wahrgenommen wird, erleben sie eine bittere Realität: Die Einheimischen machen sie für die hohe Kriminalitätsrate und die überfüllten Wohnverhältnisse verantwortlich.
Ein verändertes Einwanderungsbild
Die politischen Veränderungen führen zu einer zunehmend restriktiven Asylpolitik. Selbst unter der Präsidentschaft von Joe Biden werden immer weniger Flüchtlinge ins Land gelassen. Fedra, die älteste Tochter der Tonitos, sitzt bereits seit Monaten in Mexiko fest. Pedro beschreibt den emotionalen Stress, den die Familie durchlebt: „Es raubt mir den Verstand.“ Dazu kommen die ständigen Sorgen um die Sicherheit seiner Kinder.
Beeindruckt von der Abneigung, die sie erfahren, fragt Pedro sich, wie ein einzelner Mensch, wie Trump, in der Lage ist, die Wahrnehmung und die Politik eines ganzen Landes zu ändern. „Wir sind keine Geflüchteten mehr, wir sind ein Spielball der Politik“, sagt er nachdenklich.
Die Familie wurde von der Politik förmlich in ein neues Zuhause und ein neues Leben geschoben, doch der Weg dahin war alles andere als leicht. Nach ihrer Ankunft in Mexiko sahen sie sich dem gefährlichen Tamaulipas gegenüber, dem berüchtigten Fischerort „Todeszug“, wo viele Migranten ihr Leben lassen. Adriana beschreibt die schrecklichen Szenen, die sie während ihrer Flucht erlebten: „Die Kinder sagten: ‚Wir können nicht mehr‘.“
Die Realität der Einwanderung
Jetzt, wo sie endlich in New York sind, fühlen sie sich verloren in einer Stadt, die sie nicht wie erwartet willkommen heißt. Trotz des Traums vom „American Dream“ sehen sie sich mit der Wirklichkeit eines überfüllten Zimmers in einem Hotel konfrontiert, das sie mit anderen Venezolanern teilen. Pedro arbeitet gelegentlich als Bauarbeiter, doch er kämpft gegen Ausbeutung und unfaire Löhne.
Sie fühlen sich oft wie Ausgestoßene, und die periphere politische Rhetorik nährt ihre Ängste. Mit Trumps unverblümter Erzählung über Migranten als Bedrohung, und der Unterstützung für Massendeportationen unter den Amerikanern, werden Familien wie die Tonitos in eine beklemmende Unsicherheit gedrängt. „Es raubt mir den Verstand, was wird, wenn Trump gewinnt?“ fragt Pedro. „Müssten wir dann erneut fliehen?“
Die Tonitos sind stellvertretend für viele venezolanische Migranten, die ihre Heimat hinter sich lassen mussten, um sich einem ungewissen Schicksal in einem Land, das einst Hoffnung versprach, zu stellen. Es bleibt abzuwarten, ob ihre Träume eines besseren Lebens jemals Wirklichkeit werden oder ob sie erneut um ihre Sicherheit fürchten müssen. Die emotionalen und physischen Belastungen der letzten Jahre lasten schwer auf ihnen, und die Zukunft erscheint ungewiss. Der Weg ist nicht nur lang, sondern gefüllt mit einem schmerzhaften Erbe, das viele Migranten mit sich tragen.
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