Kirchdorf

Barsinghausen: Anwohner fordern Überprüfung der Umlaufsperren

Riesen-Drama in Barsinghausen: Fahrradfahrer Ingo Schimrich kämpft verzweifelt mit seinem Anhänger an einem halsbrecherischen Drängelgitter – kann er es endlich bezwingen?

In Barsinghausen steht ein Grundstücksbesitzer vor einer Herausforderung, die viele Fahrradfahrer, Kinderwagen-Nutzer und Rollstuhlfahrer betrifft. Im Grunstück haben sich zahlreiche Drängelgitter, auch bekannt als Umlaufsperren, angesammelt – eine Einrichtung, die den Fahrradverkehr bremsen und Fußgänger schützen soll. Doch wie sich herausstellt, sind diese Absperrungen nicht nur hinderlich, sondern stellen für mehrere Gruppen von Verkehrsteilnehmern eine echte Barriere dar.

Der Fahrradfahrer Ingo Schimrich, der mit seinem Anhänger an einem dieser Gitter kämpfte, beschreibt seine Erfahrung; trotz mehrfacher Versuche gelang es ihm schließlich nur mit großer Mühe, die Engstelle zu durchqueren. „Wenn jemand da ist, der helfen kann, funktioniert es zu zweit etwas besser und schneller“, sagte Schimrich nach dem frustrierenden Erlebnis. Das Drängelgitter erwies sich als unüberwindbar, und der Aufwand, den Anhänger abzuhaken, machte die Passage noch mühsamer.

Überraschend eng und unpraktisch

Die Kritiker der Drängelgitter, wie Heidrun Bartz vom Fahrradclub ADFC, zeigen sich besorgt über die Konstruktion dieser Hindernisse. „Die Drängelgitter sollen vor gefährlichen Einmündungen die Geschwindigkeit der Radfahrer drosseln“, erklärt Bartz. Doch diese Schutzmaßnahme könnte eher das Gegenteil bewirken. Laut Angaben vom ADFC sind die Distanzen zwischen den Gitteranlagen oft nicht korrekt eingehalten worden, was dazu führt, dass Lastenräder und Fahrzeuge mit Anhängern riesige Schwierigkeiten haben, die Barrieren zu passieren.

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Die gesetzlichen Vorgaben sehen einen Abstand von mindestens 1,30 Metern vor, doch diese Normen werden nicht immer beachtet, was den Erfahrung zufolge zu engen Durchgängen führt, die sogar für Rollstuhlfahrer und Menschen mit Gehhilfen unüberwindbar sind. „Zweifellos gibt es in Barsinghausen nur wenige Radwege – wir sollten es den Radfahrern nicht noch schwerer machen,“ sagt Elke Pankratz-Lehnhoff, die ebenso zu der Besprechung gekommen war und die Problematik unterstreicht.

Die AG Mobilität hat mittlerweile damit begonnen, die Verteilung der Umlaufsperren in der Region zu dokumentieren. Bislang wurden 21 solcher Gitter in Kirchdorf und Egestorf identifiziert. Ob diese wirklich alle notwendig sind, wirkt fraglich, da einige Standorte, laut Wiatrowski, keinen besonderen Gefahrenpotenzial für Radler aufweisen.

Außerdem sollte es genügen, lediglich einen Poller oder ein einziges Gitter zu platzieren, um die Geschwindigkeit der Radfahrer zu verringern und die Sicherheit zu erhöhen. Das hat auch Nina Roth, die mit ihrem Lastenfahrrad an der Überprüfung teilnahm, in Erfahrung bringen müssen. Der enge Durchgang könnte nicht nur gefährlich für sie werden, sondern auch bedeuten, dass sie sich um Lackschäden an ihrem Fahrzeug sorgen muss.

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Angesichts der wachsenden Bedenken ruft die AG Mobilität die Bewohner auf, ihre Erlebnisse zu teilen und insbesondere an Orten mit weiteren Drängelgittern mit Beweisfotos zu helfen. Kontakt kann über die bereitgestellte E-Mail-Adresse aufgenommen werden. „Wir kümmern uns um die Erfassung und Besichtigung der Anlagen“, verspricht Wiatrowski.

Die anhaltenden Diskussionen über den Nutzen und die Notwendigkeit dieser Drängelgitter in Barsinghausen wird nun bald im Rat der Stadt thematisiert. Dabei geht es um eine mögliche Veränderung oder sogar komplett die Abschaffung von Hindernissen, die für viele Radler, Fußgänger und Menschen mit Mobilitätseinschränkungen zu einem wichtigen Thema geworden sind.

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