In Kirchdorf wird ein bedeutendes Ereignis gefeiert: Der Heimat- und Verschönerungsverein hat sein 50-jähriges Bestehen erreicht. Obwohl das Durchschnittsalter der Mitglieder weit über 80 Jahren liegt, zeigt sich ein einladender Umbruch. Angesichts des demografischen Wandels und der drängenden Notwendigkeit, jüngere Menschen zu aktivieren, weckt der Vorsitzende Joachim Hölzchen, selbst über 80, die Hoffnung auf neue Freiwillige. Die Alarmglocken läuten, denn ohne Nachfolger droht die Auflösung des Vereins.
Die Festlichkeiten zum goldenen Jubiläum finden am 22. September im Dorfgemeinschaftshaus statt. Es wäre beinahe unbemerkt geblieben, doch die Initiative zur Feier kann nicht übersehen werden. Es ist an der Zeit, die Geschichte und Errungenschaften des Vereins zu würdigen, die seit der Gründung im Jahr 1974 viele Facetten der Heimatpflege abdecken.
Ein Blick in die Anfänge des Vereins
Ein wichtiges Kapitel in der Vereinsgeschichte ist die Herausgabe der ersten Dorfchronik im Mai 1983. Diese Sammlung von Erinnerungen, die Hormann in seinem Vorwort anregt, reflektiert die Erlebnisse der Bürger und zeigt, wie sehr die lokale Geschichte in die Identität des Dorfes eingebettet ist.
„Schönheit und Sauberkeit“ sowie die Brauchtumspflege stellten zentrale Anliegen dar. Über die Jahre wurde viel unternommen, um Traditionen wie das Torfstechen und die Gestaltung von Erntekronen zu bewahren. Auch die jährlichen Weihnachtsbaum-Aktivitäten haben bis 2022 ihren festen Platz in der dorfbewohnenden Gemeinschaft gefunden.
Die Mitgliederzahl des Vereins erlebt aktuell einen Rückgang: von 81 Mitgliedern im Jahr 2003 auf nur noch 59 im aktuellen Jahr. Diese Entwicklung ist geradezu ein Weckruf, den die Mitglieder nicht unbeachtet lassen dürfen. Doch trotz der sinkenden Zahlen plant der Verein eine Zukunft, die auch jüngere Generationen einbeziehen soll.
Die Bedeutung des Heimatmuseums
Die Entstehung des Museums ist ein weiteres Beispiel für das Engagement der Vereinsmitglieder. Über 3.000 ehrenamtliche Arbeitsstunden wurden investiert, um die Sammlung ins Leben zu rufen und den kulturellen Austausch zu fördern. Seit seiner Eröffnung haben rund 7.500 Personen die Möglichkeit genutzt, gemeinsam in die Vergangenheit des Dorfes einzutauchen.
Zudem hat der Verein unter der Leitung Hölzchens zahlreiche Veranstaltungen organisiert, von Ausstellungen über Diavorträge bis hin zu plattdeutschen Nachmittagen, die die Dorfgemeinschaft stärken und den kulturellen Austausch fördern. Auch die „Fliedigen Deerns“, eine Gruppe von Frauen, haben durch ihre Kuchenspenden und Engagement bedeutend zur Finanzierung des Museums beigetragen.
Mit der Kontinuität der Vorstandsführung zeigt sich, dass die Begeisterung für die Heimatpflege und die Erhaltung des kulturellen Erbes in Kirchdorf noch lange nicht erloschen ist. Ein Zeichen für das Bestehen des Vereins selbst in herausfordernden Zeiten.
Die Vorbereitungen für die Jubiläumsfeier am 22. September sind bereits in vollem Gange. Um 11 Uhr startet das Fest mit verschiedenen Angeboten, zu denen auch ein Frühschoppen mit Musik und unterhaltsame Aktionen für Gäste jeden Alters gehören werden. Die Veranstaltung verspricht, nicht nur die Erfolge der Vergangenheit zu feiern, sondern auch eine Perspektive für die Zukunft des Vereins aufzuzeigen.
