In Grieskirchen hat ein bedeutender Wendepunkt in der Geschichte der lokalen Gastronomie stattgefunden. Die traditionsreiche Fleischhauerei Englmaier, die letzte ihrer Art in der Bezirkshauptstadt, wurde ganz überraschend gerettet. Dies geschah quasi in letzter Minute, und die Einsatzbereitschaft junger Unternehmer zeigt eine positive Perspektive für die Region.
Im Zentrum dieser Erneuerung stehen Senahid Bekanovic, ein 32-jähriger Metzgermeister, und Marcel Reischenböck, 24 Jahre alt. Bekanovic, bekannt als der „Dorfmetzger“ in Eberschwang, bringt frischen Wind in die alteingesessene Fleischhauerei. Gemeinsam mit Reischenböck wird er die Geschäfte in Mühlbachgasse fortführen. Ein Team von sechs beauftragten Mitarbeitern wird das Duo unterstützen und somit die Tradition der Fleischhauerei aufrechterhalten.
Ein neuer Ansatz für altes Handwerk
Die beiden jungen Innviertler setzen ihre Schwerpunkte auf Qualität, Regionalität und handwerkliche Verarbeitung. Diese Aspekte sind in der heutigen Zeit von großer Bedeutung, da ein wachsendes Bewusstsein für die Herkunft und Qualität von Lebensmitteln besteht. Die Entscheidung, die Fleischhauerei zu übernehmen, basiert auch auf der treuen Kundschaft, die das hochwertige Angebot von Englmaier lange Zeit geschätzt hat. Ihre Loyalität wird für die beiden neuen Betreiber entscheidend sein, um den Erfolg der Fleischhauerei sicherzustellen.
Die Vorbereitungen für die Wiedereröffnung sind bereits in vollem Gange. Die Produktion von Fleisch- und Wurstwaren wird Mitte September aufgenommen, und die offizielle Eröffnung ist für den 4. Oktober geplant. Die Vorfreude in der Gemeinde ist spürbar, während die neuen Betreiber sich um eine ansprechende und qualitätsbewusste Produktpalette kümmern.
Der vorherige Betreiber, Josef Englmaier, hat sich mit August in den Ruhestand zurückgezogen. Seit 1987 führte er das Unternehmen und suchte über einen längeren Zeitraum nach einer geeigneten Nachfolge, um die Tradition der Fleischhauerei fortzusetzen. Es war ihm wichtig, dass der Betrieb in die Hände von Menschen kommt, die die Werte und die Qualität weiterführen können, für die seine Metzgerei immer bekannt war.
Mit dieser Übernahme haben Bekanovic und Reischenböck die Möglichkeit, nicht nur ihre unternehmerischen Fähigkeiten zu beweisen, sondern auch das handwerkliche Erbe der Region Grieskirchen zu bewahren. Die Entscheidung, in ein traditionelles Geschäft zu investieren, zeugt von einem tiefen Respekt vor der kulinarischen Kultur, die in dieser letzten Fleischhauerei der Bezirkshauptstadt lebendig bleibt.