In der malerischen Stadt Peuerbach hat die 24-jährige Lara Röckl einen Traum verwirklicht – und das auf eine ganz besondere Art und Weise. Lara, die mit Down-Syndrom lebt, hat ihre Leidenschaft für das Backen in der „Tortenfee“-Zuckerbäckerei entdeckt, wo sie ihre Kreativität voll ausschöpfen kann. Die Bäckerei ist mehr als nur ein Arbeitsplatz; sie ist ein Ort, an dem Inklusion und Backkunst harmonisch miteinander verschmelzen.
Mit einem offenen Herzen hat die Konditormeisterin Evelyn Stögermüller Lara in die Welt der Zuckerbäckerei eingeführt. Über die Caritas, eine Organisation, die sich für die Integration von Menschen mit Beeinträchtigungen einsetzt, lernte die Konditormeisterin Lara kennen und erfüllte ihr den Wunsch, im Bereich der Bäckerei zu arbeiten. Was als berufliche Herausforderung begann, entwickelte sich schnell zu einer tiefen Verbindung zwischen Lara und ihrem neuen Team.
Ein wichtiger Teil des Teams
Nachdem sie bereits in der Caritas-Küche und in einer anderen Bäckerei Erfahrungen gesammelt hatte, fand Lara in der „Tortenfee“ ihre neue berufliche Heimat. Heute ist sie eine unverzichtbare Stütze des Teams, indem sie unter anderem Erdbeerschnitten belegt, Kekse ausstecht und sich aktiv in alle Aspekte der Backstube einbringt. Mit einem breiten Lächeln erzählt sie stolz: „Evelyn sagt immer, dass ich die schönsten Erdbeerschnitten mache.“ Diese Anerkennung zeigt, dass ihre Arbeit nicht nur geschätzt wird, sondern auch einen wertvollen Beitrag zur Qualität der Produkte leistet.
Ein Lichtblick im Alltag
Evelyn Stögermüller hat die inklusive Arbeit zu einer Herzensangelegenheit gemacht. Ihr ist es wichtig, dass Menschen mit Beeinträchtigungen wie Lara die gleichen Chancen und die Möglichkeit haben, ihre Fähigkeiten zu zeigen. „Sie wird von allen im Team geschätzt und bringt so viel Freude und positive Energie in den Betrieb. Lara ist ein echter Sonnenschein“, schwärmt Stögermüller und betont, dass Lara sich durch ihre Tätigkeit auch persönlich weiterentwickelt hat.
Lara ist von Anfang an mit offenen Armen empfangen worden und hat sich schnell als Teil der „Tortenfee-Familie“ etabliert. Stögermüller, die Lara mittlerweile gut kennt, weiß, dass es Zeiten gibt, in denen Lara an ihren Fähigkeiten zweifelt. „Man muss sie einfach motivieren“, erklärt die Konditormeisterin, und zeigt damit ihr Engagement für die Entwicklung ihrer Mitarbeiterin.
Integration im Fokus
Die integrative Beschäftigung wird durch Mitarbeiter der Caritas, wie Kerstin Stadlbauer, begleitet. Diese Anlaufstelle organisiert Schnuppertermine, um festzustellen, ob die Zusammenarbeit zwischen dem Unternehmen und den Beschäftigten passt. Wenn dies der Fall ist, wird ein Kooperationsvertrag abgeschlossen, der beiden Seiten klare Verhältnisse schafft. Stadlbauer beschreibt das Prinzip der integrativen Beschäftigung als eine Win-win-Situation, in der nicht nur die Angestellten, die positive Energie und Dankbarkeit in die Betriebe bringen, profitieren, sondern auch die Unternehmen selbst. „Die Beschäftigten unterstützen die Betriebe, indem sie einfache Tätigkeiten übernehmen und bringen gleichzeitig gute Stimmung mit“, so Stadlbauer.
Zusätzlich steht die Caritas OÖ den Betrieben in allen Belangen zur Seite und unterstützt sowohl bei der Einarbeitung als auch im weiteren Arbeitsalltag. Unternehmen, die Interesse an integrativer Beschäftigung haben, können sich jederzeit an die Caritas-Mitarbeiterin Sonja Goldberger wenden, um weitere Informationen zu erhalten.
Die Geschichte von Lara Röckl ist ein starkes Beispiel dafür, wie Inklusion in der Arbeitswelt aussehen kann. Es zeigt sich deutlich, dass mit einer offenen Haltung und dem richtigen Netzwerk große Fortschritte in der Integration von Menschen mit Beeinträchtigungen erzielt werden können. Lara lebt ihren Traum und inspiriert dabei nicht nur sich selbst, sondern auch ihr gesamtes Arbeitsumfeld.