In Öberösterreich sind etwa 800.000 Menschen von Diabetes mellitus betroffen, während zusätzlich rund 350.000 Personen die Vorstufen der Erkrankung, bekannt als Prädiabetes, erleben. Diabetes ist eine ernstzunehmende Stoffwechselerkrankung, die unbehandelt zu schwerwiegenden Folgeschäden führen kann. Eine erfolgreiche Behandlung ist daher entscheidend, um das Fortschreiten dieser Erkrankung zu verhindern.
Risiken und Folgen von Diabetes
Eine unzureichende Behandlung von Diabetes kann drastische Spätfolgen haben. Unterzuckerungen, auch bekannt als Hypoglykämie, können unmittelbare Symptome wie Schwindel oder Schwäche hervorrufen und sogar zur Bewusstlosigkeit führen. Auf der anderen Seite sind hoher Blutzuckerwert und unregelmäßige Schwankungen mit langfristigen gesundheitlichen Risiken verbunden. Bei zu hohen Zuckerspiegeln können irreversible Schäden an Blutgefäßen und Nerven entstehen, was im Alter zu schwerwiegenden Erkrankungen wie Herzkrankheiten, Nierenschäden oder Augenproblemen führen kann. Oberärztin Petra Wolfinger erklärt: „Um diese Spätfolgen zu vermeiden, ist ein gut eingestellter Langzeitzuckerwert (HbA1c) unerlässlich.“
Typ 1- und Typ 2-Diabetes im Alter
Ein alarmierender Trend zeigt sich bei den Diagnosen von Typ-1-Diabetes: Immer häufiger wird dieser im Alter von 40 bis 50 Jahren festgestellt, oft ausgelöst durch Virusinfektionen – ein Phänomen, das seit der Corona-Pandemie verstärkt auftritt. Der Typ-2-Diabetes hingegen betrifft vor allem ältere Menschen, insbesondere ab 60 Jahren. Die häufigste Ursache liegt in der Insulinresistenz, einem Zustand, in dem der Körper zwar Insulin produziert, die Zellen jedoch nicht mehr effektiv darauf reagieren.
Die Bedeutung des HbA1c-Wertes
Der HbA1c-Wert gibt Aufschluss über die Blutzuckerregulation der letzten Monate. Ein Wert von unter sieben Prozent ist dabei entscheidend, um Folgeerkrankungen zu minimieren. Bei vorliegenden Erkrankungen muss entschieden werden, ob der HbA1c-Wert höher oder niedriger eingestellt werden sollte, um die Patienten bestmöglich zu betreuen. Wolfinger betont die Risiken von Unterzuckerungen: „Diese können die Gedächtnisleistung beeinträchtigen und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen.“
Symptome und Früherkennung
Typische Symptome einer Diabetes-Erkrankung sind ein starkes Durstgefühl, Wundinfektionen sowie Müdigkeit und Leistungsabfall. Auch Sehstörungen müssen ernst genommen werden, da sie häufig auf Diabetes hindeuten. In Oberösterreich wird ein HbA1c-Screening im Rahmen der Gesundenuntersuchung angeboten, was eine frühzeitige Diagnostik von Prädiabetes ermöglicht und somit einem frühzeitigen Handeln dient.
Ernährung und Lebensstil
Ein gesunder Lebensstil spielt eine entscheidende Rolle bei der Vorbeugung und Behandlung von Diabetes. Ernährungsexperten empfehlen, Lebensmittel mit einem niedrigen glykämischen Index zu konsumieren, da diese den Blutzucker nur langsam ansteigen lassen. Das Drei-Mahlzeiten-Prinzip stellt sicher, dass der Teller zur Hälfte mit Gemüse gefüllt ist, ein Viertel aus Kohlenhydraten besteht und der Rest Eiweißquellen enthält. Vollkornprodukte sollten stets bevorzugt werden, um die Blutzuckerwerte stabil zu halten.
Gesundheitsbewusstsein in der Bevölkerung
Die steigenden Zahlen an Diabetikern in Österreich verdeutlichen die Notwendigkeit für Aufklärung und Prävention. Es ist unerlässlich, sowohl die Auswirkungen von Diabetes zu verstehen als auch gesunde Lebensstile zu fördern. Präventionsprogramme und regelmäßige Gesundheitsuntersuchungen sind entscheidend, um den steigenden Zahlen entgegenzuwirken und betroffenen Personen die nötige Unterstützung zu bieten.