Gmunden

Spaghetti-Tester und moderne Designhelden: Ausstellung im MAK

"Entdecke die verrückte Welt des österreichischen Designs, wo eine Ikea-Gabel zum Spaghetti-Tester wird und eine Bong aus Gmundner Keramik für Furore sorgt – ab 18. September im MAK!"

Wenn es um kreatives Design geht, scheinen die Grenzen kaum existiert. Ein Paradebeispiel dafür ist der Spaghetti-Tester, ein innovatives Gadget, das Köchen hilft, den richtigen Gargrad von Nudeln zu überprüfen. Die Herausforderung beim Kochen von Spaghetti liegt darin, die Nudeln aus dem Topf zu holen, ohne dabei in einen Kampf mit der glitschigen Konsistenz zu geraten. Dies hat Andreas Feldinger, ein Designer aus Österreich, clever gelöst, indem er einen mittleren Zinken einer normalen Ikea-Gabel nach oben bog. Die kreative Lösung führt eindrücklich vor Augen, wie alltägliche Gegenstände durch eine unerwartete Design-Intervention verwandelt werden können. Sebastian Hackenschmidt, Kustos des Wiener Museum für Angewandte Kunst, beschreibt Feldingers Ansatz als eine spannende Art von Ikea-Hacking.

Eine solche innovative Herangehensweise wird ab dem 18. September in der Ausstellung „AUT NOW. 100 × Österreichisches Design für das 21. Jahrhundert“ im MAK präsentiert. Die Schau hat zum Ziel, das Spektrum und die Innovationskraft von österreichischem Produktdesign seit dem Jahr 2000 zu beleuchten. Über 100 verschiedene Designs sind in 25 Kategorien von ‚Alles‘ bis ‚Zirkulär‘ zu sehen.

Tradition trifft Innovation

Österreichs Designlandschaft ist zwar stark von neuen Ideen geprägt, doch auch historische Einflüsse sind nicht zu leugnen. Die Wiener Werkstätte und der einflussreiche Designer Josef Hoffman haben Generationen von Designern inspiriert. In der Ausstellung wird auch auf diese Verbindung eingegangen. Man betrachtet, wie zeitgenössische Designer Elemente von Hoffmanns Arbeiten aufnehmen, um neue Interpretationen des Designs zu schaffen. Ein Beispiel dafür ist der Plastiksessel KM 100 von Copa, entworfen anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Wiener Werkstätte im Jahr 2003. Dieser Sessel versinnbildlicht den Gegensatz zwischen traditionellem Handwerk und industrieller Massenproduktion, indem er limitiert und somit exklusiv bleibt.

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Das Kuratoren-Team der Ausstellung, bestehend aus Hackenschmidt, Marlies Wirth, Georg Schnitzer und Peter Umgeher, hat auch eine Kategorie namens „Wiener Postproduktionen“ eingeführt, die sich mit der Weiterentwicklung des klassischen Designs befasst. Diese Perspektive bietet viel Raum für kreative Interpretationen des umgegangenen Erbes.

Die Ausstellung zelebriert auch die einzigartigen Eigenschaften der Alpenregion. Hackenschmidt erklärt, dass viele Designstücke kulturell verankert sind, indem sie Materialien wie Zirbenholz verwenden oder traditionelle Formen aufgreifen. Diese Kategorie des „Alpinen“ Designs stellt sicher, dass die starken Wurzeln in der Tradition nicht vergessen werden, während gleichzeitig moderne Technologien, wie in Lawinenschaufeln oder Lawinenpiepsen, den zeitgenössischen Bedarf widerspiegeln.

Eine weitere eindrucksvolle Kreation in der Ausstellung ist die Bong aus Gmundner Keramik, die aus einer satirischen Idee hervorging. Der Entwurf verbindet traditionelle Handwerkskunst mit einem modernen Lebensstil, indem er sowohl ästhetische als auch funktionale Aspekte vereint. Wirth erwähnt, dass dieses Stück dem Wunsch nach Humor in der Gestaltung Rechnung trägt und gleichzeitig den ernsthaften Themen, die das Design betreffen, treu bleibt. Die gestartete Produktion zeigt, wie die Nachfrage in der Kiffer-Community durch Anpassungen und Optimierungsanregungen zugenommen hat, was den dynamischen Charakter von Design unterstreicht.

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Die Enzis, modulare Stadtmöbel im Wiener Museumsquartier, sind ein weiteres Beispiel für gutes Design, das gewachsene Bedürfnisse widerspiegelt. Ursprünglich entworfen, um eine flexible und einladende Umgebung im Innenhof zu schaffen, sind diese Möbel nun aus nachhaltigen Materialien gefertigt und tragen zur urbanen Gestaltung bei. Dies verdeutlicht, dass moderne Designansätze stark umweltbewusst sind und sich an den Erfordernissen der heutigen Zeit orientieren.

Die Ausstellung, die vom 18. September 2024 bis 18. Mai 2025 stattfindet, bietet nicht nur einen Einblick in die Vielfältigkeit des Designs, sondern auch ein Diskussionsforum darüber, was Design heute ausmacht und für wen es gemacht wird. Wirth betont, dass der Fokus auf inklusivem Design liegt: Es geht darum, die Bedürfnisse aller Menschen zu berücksichtigen und gleichzeitig Materialverschwendung zu reduzieren. Diese ethischen Überlegungen sind in der heutigen Designpraxis von großer Bedeutung.

Mit einem spannenden Rahmenprogramm, das unter anderem eine Design Nite im Rahmen der Vienna Design Week umfasst, wird die Ausstellung „AUT NOW“ ein Hotspot für Designliebhaber und Interessierte sein. Mehr Informationen sind auf der Website des MAK erhältlich.

Quelle/Referenz
freizeit.at

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