Gmunden

Risiko durch Wander-Apps: Tourismus im Salzkammergut auf gefährlichem Pfad

Tourist aus Polen wählt bei seiner Bergtour im Salzkammergut eine unsichere Route nach Empfehlung seiner App und muss gegen Abend von 13 Rettungskräften aus der Klemme gerettet werden!

Ein Vorfall im malerischen Salzkammergut hat einmal mehr die Gefahren auf nicht markierten Wanderwegen ans Licht gebracht. Ein 43-jähriger Tourist aus Polen, der vom Traunstein bei Gmunden, Österreich, absteigen wollte, fiel auf die Alarmsignale einer ungenauen Wander-App herein. An diesem 7. September 2024, als die Sonne am Morgen aufging, hatte der Mann noch keine Ahnung, dass er später die Bergrettung zu Rate ziehen müsste. Die App empfahl eine nicht markierte Route, die zwar verlockend klang, jedoch für Unerfahrene enorm riskant sein konnte.

Der Traunstein, mit seinen 1691 Metern Höhe, mag auf den ersten Blick nicht übermäßig beeindruckend aussehen. Seine senkrechten Abhänge, die über 1200 Meter hinunter zum Traunsee führen, sind jedoch für unerfahrene Wanderer eine echte Herausforderung. Der Mann, angestachelt von der Idee, eine neue Route auszuprobieren, ignorierte die vorhandenen, gesicherten Klettersteige, die sich als sicherer erwiesen hätten. Stattdessen entschloss er sich, über einen als „Zierlersteig“ bekannten unmarkierten Pfad zu gehen, den er in seiner Wander-App entdeckt hatte.

Der unverhoffte Weg ins Ungewisse

Nach einer Rast auf dem Traunstein-Gipfel begann der Tourist seinen gefahrvollen Abstieg. Als er die unmarkierte Route nahm, befand sich der Wanderer bald in einer prekären Lage. Während er gegen 18:50 Uhr den Bergrettungsdienst kontaktierte, hatte er auf etwa 1000 Metern Höhe den Weg verfehlt und war felsenfest im unwegsamen Gelände gefangen. Angesichts der fortschreitenden Dunkelheit und seiner Erschöpfung sah er keine andere Möglichkeit, als Hilfe zu rufen.

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Die Bergrettung Gmunden reagierte umgehend und machte sich mit einem Team von 13 Bergrettern und einem Alpinpolizisten auf den Weg, um den verloren gegangenen Wanderer zu erreichen. An jenem Abend warteten sie mit Spannung, während die Dämmerung einbrach und die Sicht erschwerte. Schließlich gelang es den Rettern, den Mann aufzuspüren, der mit seiner Taschenlampe die Hilfe herbeigeführt hatte. Mit einem Seilgeländer und einem Abseilsystem, das auf die steilen und felsigen Bedingungen zugeschnitten war, wurde eine Rettungsaktion vorbereitet.

Die Risiken des digitalen Wanderns

Bemerkenswerterweise ging alles gut aus: Der Tourist konnte gegen 21:45 Uhr sicher ins Tal gebracht werden, mit wenig mehr als leichtem Kratzer. Doch dieser Vorfall wirft ein Licht auf eine zunehmend besorgniserregende Tendenz unter Wanderern, sich blind auf digitale Karten und Apps zu verlassen, die oft ungesicherte oder gefährliche Routen anzeigen. Bergexperten warnen bereits seit Jahren vor dieser Gefahrenquelle. Immer wieder verunglücken Wanderer, die sich auf nicht gezeichnete Wege verlassen. Im Mai 2023 starb ein US-Student, als er einem nicht eingezeichneten Pfad folgte, der in Google Maps angezeigt wurde.

Ähnlich wie der Vorfall im Salzkammergut gab es im vergangenen Jahr in der Nähe von Berchtesgaden einen tragischen Fall, bei dem ein Urlauber ums Leben kam, weil er einer App folgte, die ihn auf einen nicht mehr gepflegten Weg führte. Diese wiederholten Vorfälle haben dazu geführt, dass die bayerische Bergwacht intensivere Maßnahmen ergreift, um die Nutzer solcher Apps zu sensibilisieren und sie zu ermutigen, sich an die markierten Wege zu halten. In diesem Zusammenhang haben sie auch begonnen, die Betreiber von Wander-Apps zu kontaktieren, deren Karten gefährliche und unmarkierte Strecken anzeigen.

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