Der bekannte Entertainer Harald Schmidt (67) hat sich in jüngster Zeit kritisch zur ARD-Krimireihe „Tatort“ geäußert, ein Format, das viele Deutsche im Fernsehprogramm verfolgen. Schmidt, der früher als „König“ der Late-Night-Shows galt, hatte sogar die Möglichkeit, selbst eine Rolle in einem „Tatort“ zu spielen, lehnte diese jedoch ab. Jetzt zieht er eine klare Bilanz und übt scharfe Kritik an dem Format.
Seiner Meinung nach sind die Geschichten der „Tatort“-Episoden oft zu vorhersehbar und bieten wenig Spannung. „Man weiß schon nach zehn Minuten, wer der Mörder ist“, gibt er in einem Interview mit der Südwest Presse zu Protokoll. Diese Vorhersehbarkeit ist für ihn ein Mangel, der die Qualität der Sendung stark mindert.
Kritik an den Gagen der Schauspieler
Doch nicht nur die Inhalte stoßen Schmidt sauer auf. Besonders negativ hervorhebt er die Bezahlung der Darsteller im „Tatort“. „Ich frage mich, wie man von einer ‚Tatort‘-Gage leben kann“, äußert er sich skeptisch. In der aktuellen finanziellen Lage der ARD, die sich in einem Sparmodus befindet, sieht Schmidt ernsthafte Probleme für die beteiligten Schauspieler.
Es ist bemerkenswert, dass Schmidt 2015 zur Besetzung eines neuen „Tatorts“ eingeladen wurde, jedoch schon vor den Dreharbeiten absagte. Geplant war, dass er die Rolle des Kripo-Chefs in einem neuen Schwarzwald-Team spielen sollte. Doch die Vorstellung, durch nasses Laub zu streifen und Dialoge zu sprechen, die er als wenig aufregend empfand, ließ ihn letztlich abspringen.
„Ich dachte, jetzt ist mein Spaß auch schon zu Ende“, reflektiert er die Erfahrung und fügt hinzu, dass er in dieser Situation ohnehin nur stören würde. Schmidt hat kein Interesse daran, Teil eines Formats zu sein, von dem er glaubt, es brauche ihn nicht. Stattdessen bleibt er dem deutschen Fernsehen in anderen Projekten, wie der kommenden Comedyserie „Tschappel“ bei ZDFneo, erhalten.
Die Meinungen über den „Tatort“ scheinen gespalten. Während der Entertainer sich klar gegen das Format positioniert, gibt es auch zahlreiche Fans der Serie. Dennoch zeigen sich viele Zuschauer enttäuscht über die Entwicklung des „Tatorts“. Harte Worte wie die von Schmidt könnten den Verantwortlichen der ARD zu denken geben, während sich die Diskrepanz zwischen Zuschauererwartungen und dem, was letztlich auf dem Bildschirm zu sehen ist, weiter zuspitzt.
Schmidts Äußerungen können in voller Länge in dem Artikel auf www.ruhr24.de nachgelesen werden.
Ob diese kritischen Anmerkungen letztlich zu Veränderungen im „Tatort“ führen oder gar zu einer Diskussion über die zukünftige Gestaltung des Formats, bleibt abzuwarten. Feststeht, dass Harald Schmidt mit seiner Offenheit und Ehrlichkeit für Aufsehen sorgt und der „Tatort“ sicher nicht sein letztes Wort im deutschen Fernsehen ist.