Am 26. Oktober 2024 fand am Krippenstein eine ganz besondere Bergmesse statt, die nicht nur ein spirituelles Ereignis war, sondern auch eine ehrende Gedenkfeier für die Opfer einer tragischen Schneetoten-Tragödie vor 70 Jahren. Jedes Jahr versammeln sich an diesem Nationalfeiertag Bergfreunde aus aller Welt an der Heilbronnerkapelle, die zu Ehren von 13 Schülern und Lehrern aus Heilbronn errichtet wurde, die am Karfreitag 1954 bei einem Schneesturm ums Leben kamen.
Bei strahlend blauem Himmel und milden Temperaturen machten sich viele Wanderer auf den Weg in die Berge, um an diesem besonderen Gottesdienst teilzunehmen. Die katholische Pfarrgemeinde Obertraun hatte die Messe auf einer Höhe von 2100 Metern organisiert. Pfarrer August Stögner aus Hallstatt leitete den Gottesdienst, der im Gedenken an die Opfer der Tragödie im April stattfand. In diesem Jahr war es genau 70 Jahre her, dass diese schrecklichen Ereignisse die Stadt Heilbronn erschütterten.
Eine Feier des Erinnerns
Der Gottesdienst war tiefgreifend und persönlich gehalten, wobei Pfarrer Stögner nicht nur der verstorbenen Schüler und Lehrer gedachte, sondern auch an Christian Öhler, den kürzlich verstorbenen Pfarrer aus Bad Ischl, sowie an Bodo Hell, einem Schriftsteller, der seit Sommer am Dachstein vermisst wird. Auch der Tod von weiteren Bergkameraden wurde gewürdigt, was die Bedeutung dieser Messe unterstrich.
Die musikalische Begleitung während der Feier wurde von einer talentierten Bläsergruppe aus Bad Goisern ermöglicht, die eine stimmungsvolle Atmosphäre schuf. Unter den Gästen war auch die Salzburger Lawinen- und Vermissten-Hundestaffel, die seit der Gründung im Jahr 1954 nach ihrem Einsatz bei der Suchaktion am Dachstein aktiv ist. Andreas Santner, der Ehrenpräsident der Hundestaffel, betonte, dass das Gedächtnis an die Tragödie weitergetragen werden müsse und es wichtig sei, immer wieder auf die Gefahren in den Bergen hinzuweisen.
Nach der Messe segnete Pfarrer Stögner auch die Rettungshunde der Hundestaffel, die bei Einsätzen unverzichtbar sind. Diese Tiersegnung fand, wie die Messe selbst, auf beeindruckenden 2100 Metern Höhe statt und symbolisierte nicht nur den Glauben an den Schutz bei gefährlichen Einsätzen, sondern auch die enge Verbindung zwischen den Menschen und ihren tierischen Begleitern in den Bergen.
Ein weiteres Highlight der Veranstaltung war die Segnung eines Wandteppichs des Heiligen Bernhard, des Schutzpatrons der Bergretter. Dieser Teppich war ein Geschenk der Bergrettung Böhmerwald an die Ortsstelle Obertraun und erhält einen festen Platz in der Heilbronnerkapelle. Der Ortsstellenleiter, Bernhard Danklmayr, äußerte die Hoffnung, dass der Heilige Bernhard seine schützende Hand über die Bergretter halten möge, während sie bei ihren oft riskanten Einsätzen für die Sicherheit von Wanderern und Bergbegeisterten sorgen.
Die Bergmesse am Krippenstein stellt nicht nur einen krönenden Abschluss der Wandersaison 2024 dar, sondern auch ein wertvolles Zeichen der Gemeinschaft und des Gedenkens an die verloren gegangenen Leben. Die Tradition wird von Jahr zu Jahr fortgeführt, und es ist zu hoffen, dass auch künftige Generationen an diesem bewegenden Ereignis teilnehmen werden, um die Lehren der Vergangenheit niemals zu vergessen. Mehr Informationen zu diesem Anlass sind zu finden bei www.salzkammergut-rundblick.at.