Der Betrugsprozess, der sich um den Verkauf einer ehemaligen Seepension in Gmunden dreht, sorgt für Aufsehen. Eine Gruppe von Angeklagten, darunter Anwälte, Immobilienmakler und ein Notar, sieht sich schweren Vorwürfen gegenüber. Ihnen wird vorgeworfen, einer dementen Frau die Immobilie zu einem stark unterbewerteten Preis verkauft zu haben.
Der Prozess wird kommende Woche am Landesgericht in Wels fortgesetzt. Bisher haben die Ermittlungen bereits aufgedeckt, dass die ehemalige Eigentümerin, die mittlerweile verstorben ist, im Jahr 2019 lediglich 750.000 Euro für die Liegenschaft erhalten hat, obwohl deren Wert wesentlich höher gewesen sein soll. Diese transaktionale Ungerechtigkeit führte zur Rückabwicklung des Geschäfts, nachdem ein Zivilprozess bereits abgeschlossen wurde.
Zeugenvernehmungen und weitere Schritte
Im Rahmen des Prozesses sollen noch mehrere Zeugen befragt werden. Hierzu zählen unter anderem Mitarbeiter einer Bank, die an dem Immobiliengeschäft beteiligt war, sowie Nachbarn und Personen, die in der vergangenen Zeit mit der Pension in Verbindung standen. Diese Zeugen könnten entscheidende Informationen liefern, die den Verlauf des Verfahrens beeinflussen.
Die Angeklagten bangen um ihre Freiheit, denn im Falle einer Verurteilung wegen schweren Betrugs und Untreue könnten sie mit einer Haftstrafe von bis zu zehn Jahren rechnen. Das Gericht hat angekündigt, am Dienstag ein Urteil zu verkünden, obgleich viele Experten davon ausgehen, dass die Entscheidung möglicherweise nicht direkt am nächsten Verhandlungstag getroffen wird. Die steigenden Komplexität des Falls und die Anzahl der Zeugenbeweise könnten eine längere Verfahrensdauer erfordern.
Dieser Prozess wirft auch grundlegende Fragen über den Schutz vulnerabler Personen bei Immobilientransaktionen auf. Mit der fragwürdigen Bewertung der Liegenschaft und der Rolle der involvierten Fachleute wird deutlich, dass hier möglicherweise schwerwiegende rechtliche und ethische Verstöße vorliegen. Details zu diesem Fall und den laufenden Entwicklungen sind in einem Bericht von ooe.orf.at nachzulesen.