Conchita Wurst, die mit ihrem Sieg beim Eurovision Song Contest 2014 ein globales Zeichen für Vielfalt und Akzeptanz setzte, ist wieder zurück im Rampenlicht. Die Kunstfigur des 34-jährigen Tom Neuwirth wird in der SAT.1-Show „The Tribute – Die Show der Musiklegenden“ in einer Jury sitzen, die die beste Coverband Deutschlands küren soll. Gemeinsam mit der talentierten Yvonne Catterfeld und dem erfahrenen Schlagzeuger Bertram Engel wird sie ab dem 16. August in fünf Episoden die musikalischen Talente des Landes bewerten. Im Interview hat Wurst ihre Gedanken zur Musikszene, ihrem Alter Ego und den Herausforderungen in der heutigen Gesellschaft geteilt.
Die Suche nach der besten Coverband
In der kommenden Show spielt die Qualität der Darbietungen eine zentrale Rolle. „Wir haben mehrere Bands, die auf die Bühne kommen und versuchen, sich zu präsentieren. Dabei ist es wichtig, dass wir als Jury unser Know-how einbringen“, erklärt Wurst im Interview. Die Freude an starken Stimmen ist für Wurst evident: „Authentizität ist entscheidend. Eine Band, die dem Original nahekommt, hat meinen Respekt. Aber letztlich muss man ihnen auch glauben können.“
Einblicke in die Musiklegende
Wurst hat sich nicht nur als Sängerin einen Namen gemacht. Ihre Präsenz und Performance bieten eine einzigartige Erfahrung. „Für mich waren Legenden wie Beyoncé und Cher prägend. Ihre bösen Stimmen haben mich inspiriert“, sagt sie. Bei der Bewertung der Coverbands nimmt sie eine empathische Rolle ein. Der Mut der Teilnehmer, live aufzutreten, erfordert von der Jury Respekt und Verständnis.
Reflexion über die Gesellschaft
Ein zentrales Thema in Wursts Crossover-Karriere sind die Herausforderungen, mit modernem Hass und Ausgrenzung in sozialen Medien umzugehen. Sie äußert sich deutlich über die Welle von Hass, die in der Gesellschaft wieder zunimmt: „Es ist unverschämt, dass Menschen stolz darauf sind, andere auszuschließen. Wir müssen diesen Rückschritt in der gesellschaftlichen Akzeptanz wahrnehmen und dagegenhalten.“ Wurst betont, dass die Kunst eine Möglichkeit ist, verschiedene Perspektiven darzustellen und Mut zu zeigen.
Vielfalt in der Musikszene
Obwohl Wurst die kritischen Stimmen zur heutigen Musiklandschaft gehört, sieht sie eine florierende Musikszene in Österreich. „Hier gibt es so viele großartige, unentdeckte Talente. Es ist schade, dass wir in der breiten Masse oft nur den Mainstream sehen“, erklärt sie. Ihre Leidenschaft für junge Künstler zeigt sich auch in ihrer Unterstützung für ihre Freundinnen Ankathie Koi, Anja Om und Lylit, die alle das Potenzial haben, legendären Status zu erlangen.
Persönliche Entwicklung und kreative Ambitionen
Mit der Rückkehr zu Conchita Wurst sieht Neuwirth auch einen Wandel in seiner eigenen Identität. „Ich entwickle mich ständig weiter. Vor zwei Jahren war ich mir nicht mehr sicher, ob ich das noch bin. Aber jetzt genieße ich es, in High Glamour aufzutreten. Die Produktionsfirmen wissen, dass ich meine Stilrichtung selbst festlege“, erklärt er und zeigt damit, dass sich seine Kunstfigur in einem ständigen Wandel befindet.
Kreative Ausdrucksformen und die Zukunft
Wurst blickt optimistisch in die Zukunft ihrer künstlerischen Laufbahn. „Ich spiele Theater, neue Musik kommt bald. Mein Weg ist unberechenbar, aber genau das macht ihn spannend“, sagt sie. Auch die Idee, Kostüme für die Oper zu entwerfen, schwebt weiterhin in ihren Gedanken. Dies bezeugt ihre Vielfalt und ihr Streben nach Kreativität in allen Facetten der Kunst.
Die Rolle der Kunst in einer kritischen Zeit
Abschließend lässt sich festhalten, dass Conchita Wurst nicht nur ein musikalisches Talent ist, sondern auch eine Stimme für Vielfalt und Akzeptanz in einer kritischen gesellschaftlichen Phase. Ihre Rückkehr zur Musik und das Engagement in Formaten wie „The Tribute – Die Show der Musiklegenden“ sind nicht nur unterhaltsame Ereignisse, sondern auch Möglichkeiten, über wichtige Themen in der Gesellschaft zu sprechen und Veränderung zu fördern. Ihre Reise bleibt unvorhersehbar, aber mit ihrer Vision für eine bunte und einladende Welt bleibt der Trend der Akzeptanz in der Kultur fest verankert.
