Conchita Wurst, ein Name, der seit dem Sieg beim Eurovision Song Contest 2014 in Kopenhagen für eine Welle von Diskussionen über Geschlechterrollen und Identität steht, äußert sich in einem neuen Interview zu ihrer Rolle in der Musiklandschaft und zu den Herausforderungen der heutigen Zeit. Der Auftritt in der SAT.1-Show „The Tribute – Die Show der Musiklegenden“, die am 16. August startet, zeigt Wurst nicht nur als Jurorin, sondern auch als Künstlerin, die ein besonderes Augenmerk auf die Vielfalt in der Musik legt.
Einzigartige Musiklandschaft in Österreich
In dem Interview spricht Wurst von der florierenden Musikszene in Österreich, die aufgrund ihrer Vielfalt oft im Schatten des Mainstreams steht. „Wenn man sich mehr damit beschäftigt und dem eigenen Geschmack entsprechend sucht, findet man extrem viel gute, neue Musik“, erklärt sie. Diese Aussage könnte eine Einladung an das Publikum darstellen, sich mit weniger bekannten Künstlern auseinanderzusetzen und den europäischen Musikmarkt in seiner Gänze zu erkunden.
Stärkung durch Vielfalt und Authentizität
Die Jury der Show, zu der auch Yvonne Catterfeld und Bertram Engel zählen, sucht die beste Coverband Deutschlands. Wurst legt in der Auswahl großen Wert auf Authentizität und Qualität. „Das Wichtigste ist, dass man ihnen glaubt“, betont sie und fügt hinzu, dass das Können der Sänger eine entscheidende Rolle spielt. Durch ihre Rückmeldungen hofft sie, den Teilnehmern nicht nur konstruktive Kritik zu geben, sondern auch einen Raum zu schaffen, in dem sie ihre Kunst weiterentwickeln können.
Die Herausforderer der Gegenwart
Auf die Frage, welche Künstlerin oder welcher Künstler es wohl verdient, den Status einer Legende zu erlangen, nennt Wurst Ankathie Koi. „Sie ist eine Freundin von mir, die eine fantastische Live-Performerin ist“, so Wurst. Diese Erwähnung verstärkt den Eindruck, dass Wurst nicht nur an ihrem eigenen Erfolg interessiert ist, sondern auch an der Unterstützung und Förderung anderer Talente. Es ist ein Zeichen für die Verbundenheit innerhalb der Musikszene, die oft von Konkurrenz geprägt ist.
Die Dringlichkeit des Dialogs
In der heutigen Welt sieht sich Wurst mit einem wiederaufkeimenden Hass konfrontiert. „Ich habe in den letzten anderthalb Jahren wieder Hochwasser an Negativität erlebt“, erklärt sie und spricht über die gesellschaftliche Verantwortung, die Künstler tragen. In einer Zeit, in der viele Menschen durch ihre Ansichten ausschließen oder stigmatisieren, ist es für Wurst wichtig, ein Zeichen für die Vielfalt zu setzen. „Das ist erschreckend. Am Ende des Tages hilft das niemandem von uns“, kommentiert sie die Tendenz zur Ausgrenzung.
Ein Blick in die Zukunft
Obwohl sie sich vor einigen Jahren von ihrer Kunstfigur distanziert hat, zeigt Wurst keine Anzeichen, zurückzutreten. „Mein weiterer Weg ist unberechenbar“, sagt sie auf die Frage nach zukünftigen Projekten. Sie plant sowohl neue Musik als auch Theateraufführungen und zeigt damit ihre Flexibilität und Leidenschaft für die Bühne.
Persönliche Reflexion und Selbstentdeckung
Die kritische Reflexion über ihre eigene Karriere und den Erfolg von Doubles ihrer Selbst zeigt eine reife Sichtweise. „Es ist spannend, sich selbst auf der Bühne zu beobachten“, sagt Wurst und merkt an, wie diese Beobachtungen sie zum Nachdenken über ihren eigenen Stil und Auftrittsmuster anregen. Diese Selbstbauchläufer zeigen, wie wichtig es für Künstler ist, nicht nur im Moment des Schaffens, sondern auch in der Nachbetrachtung des Schaffensprozesses zu wachsen.
Die Kunst der Veränderung
Auf die Frage, wie sich ihr Verhältnis zu ihrer Kunstfigur im Laufe der Jahre verändert hat, antwortet sie: „Je älter ich werde, desto mehr merke ich: Ich entwickle mich einfach weiter.“ Change ist eine Konstante im Leben von Künstlern, die durch ihre Werke sowohl ihr Publikum als auch sich selbst herausfordern.