Gmunden

Bernhard Aichner: Warum starke Frauenfiguren das Herz seines Thrillers YOKO prägen

"Vom Tiroler Bestsellerautor Bernhard Aichner kommt der packende Thriller „YOKO“, in dem eine starke Frau auf Rachefeldzug geht – und das in einer Welt voller männlicher Gewalt!"

(c) fotowerk.at

Bernhard Aichner, der Tiroler Autor, hat sich mit seinen Thrillern einen Namen gemacht, während er immer wieder starke Frauenfiguren an die Spitze seiner Geschichten setzt. In seinem neuen Werk „YOKO“ schickt er die gleichnamige Protagonistin auf einen packenden Rachefeldzug, der in der literarischen Landschaft seines Schaffens ein starkes Zeichen setzt. Mit seiner „Totenfrau“-Trilogie, die vor allem auch durch eine gelungenen Verfilmung bei Netflix und ORF Beachtung fand, begann Aichners kometenhafter Aufstieg zur Bekanntheit im Jahr 2014. Hier wird eine Welt prägen, in der Frauen nicht mehr die bloßen Opfer männlicher Gewalt sind, sondern sich zurückkämpfen und das Heft selbst in die Hand nehmen.

Aichner beschreibt seine Faszination für starke Frauen und die Entwicklung seiner Charaktere. Er meint, dass Frauen in der Literatur lange Zeit im Schatten männlicher Helden standen und möchte dies ändern. Die Umkehrung der Geschlechterrollen in seinen Geschichten ist für ihn nicht nur eine kreative Entscheidung, sondern auch eine gesellschaftliche Notwendigkeit. Er erklärt, dass die Herausforderungen, vor denen Frauen stehen, oft durch die existierenden patriarchalen Strukturen verschärft werden, weshalb er es als wichtig erachtet, diesen Kampf darzustellen.

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Die Motive hinter Rachegeschichten

Der Rachegedanke steht immer wieder im Mittelpunkt seiner Geschichten. Inspiriert von Klassikern wie „Der Graf von Monte Christo“, zeigt er das tiefgreifende Leid seiner Charaktere und vermittelt die Emotionen, die sie durchleben. Aichner will, dass die Leserinnen und Leser die Wut, den Schmerz und die Hoffnung der Protagonistin Yoko spüren. Er hofft, dass durch diese emotionale Verbindung die Leser in die Geschichte eintauchen und sie nicht mehr loslassen wird. Ein Satz, den er im Interview sagt, fasst diesen Gedanken treffend zusammen: „Fängt man mit diesem Buch einmal an, legt man es nicht mehr aus der Hand – versprochen!”

Die Figuren sind das Herzstück seiner Romane, und Aichner ist ganz tief mit ihnen verbunden. Er gesteht, dass seine Charaktere durch extreme Situationen gehen müssen, durch Dinge, die er im echten Leben nie tun würde. Es ist ein kreativer Raum, in dem er seinen Übermut und seine Abenteuerlust auslebt. Indem Yoko ihre eigenen Grenzen und die ihrer Umgebung testet, spiegelt sie auch die inneren Kämpfe, mit denen viele Menschen konfrontiert sind.

In Bezug auf die menschliche Natur beschäftigt Aichner ein tieferer Gedanke: Er ist überzeugt, dass in jedem Menschen sowohl das Gute als auch das Böse schlummert. „Ich glaube fest daran, dass jeder Mensch zum Mörder werden kann“, erklärt er. Diese Überzeugung treibt ihn an, die psychologischen Mechanismen zu untersuchen, die hinter dem Übertreten moralischer Grenzen stehen. Es ist diese spannende und erschreckende Möglichkeit, sich in die Psyche eines Täters hineinzuversetzen, die vielen Lesern den Nervenkitzel bietet, den sie in Thrillern suchen.

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Aichner spielt mit der Idee, dass jede Situation, die in das extreme Leid führt, dazu führen kann, dass das friedlichste Gemüt ausrastet. Die Kluft zwischen Täter und Opfer wird oft von den Umständen verwischt, und in seinen Erzählungen verschwimmen diese Grenzen oft auf bedrohliche Weise. Er zielt darauf ab, Emotionen zu wecken, die es den Lesern ermöglichen, mit Yoko zu fühlen und ihre Entscheidungen nachzuvollziehen, egal wie extrem sie erscheinen mögen.

Das Konzept von Gerechtigkeit und der Sehnsucht nach einem gerechten Ende zieht sich wie ein roter Faden durch Aichners Arbeit. Die Frage bleibt jedoch, ob es am Ende für seine Charaktere in „YOKO“ tatsächlich zu einem Happy End kommt, was Aichner auf vage Weise andeutet. „Ob solche Wunden sich tatsächlich wieder schließen lassen“, sagt er, „das kann ich nicht beantworten.“ Doch eines scheint sicher: Die Fortsetzung, „JOHN“, erwartet die Leser im nächsten Jahr.

Aichners Fähigkeit, spannende und tiefgründige Geschichten zu erzählen, die das zeitgenössische Leserinteresse ansprechen, macht ihn zu einem der herausragendsten AutorInnen in der heutigen Buchlandschaft. Seine Werke bieten nicht nur spannende Unterhaltung, sondern auch einen kritischen Blick auf gesellschaftliche Themen, die nachdenklich machen.

Buchtipp:

„YOKO“, Bernhard Aichner, Rowohlt Verlag, € 24,50. HIER bestellen.

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Quelle/Referenz
dieoberoesterreicherin.at

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