In den malerischen Landschaften rund um Gmunden, wo die Natur mit ihren steilen Hängen und beeindruckenden Felsformationen lockt, hat sich am vergangenen Samstag ein herausforderndes Bergdrama abgespielt. Ein 43-jähriger Pole, der auf dem Traunstein unterwegs war, geriet bei seinem Abstieg in eine missliche Lage. Diese Situation erforderte ein beherztes Eingreifen der Bergrettung, die schließlich zu seiner Rettung eilen musste.
Der Mann begann seine Wanderung am Samstagmorgen gegen 9 Uhr auf dem 1.691 Meter hohen Traunstein. Zunächst entschied er sich für den Hans-Hernler-Steig, eine routinierte Wahl, um im oberen Bereich eine anspruchsvolle Klettertour über den Traunsee zu meistern, die als Schwierigkeitsgrad D klassifiziert ist. Doch nach einer Rast auf dem Plateau des Traunsteins wählte er einen weniger bekannten Abstieg, den unmarkierten „Zierlersteig“, den er in einer App entdeckte. Dies sollte sich als problematisch erweisen.
Der verzweifelte Notruf
Als der Mann auf etwa 1.000 Metern Höhe den Weg verfehlte und in unwegsames Gelände geriet, stellte sich die Situation als äußerst gefährlich heraus. Unvorbereitet und erschöpft fand er sich an einer Felswand bei 650 Metern Höhe wieder, wo er nicht weiterkam. Angesichts der Dunkelheit und seines zunehmend erschöpften Zustands sah er keine andere Möglichkeit, als um Hilfe zu bitten. Gegen 18:50 Uhr wählte er den Notruf und kontaktierte den Bergrettungsdienst Gmunden.
Die Alarmierung resultierte in einem schnellen und gut koordinierten Einsatz. Ein Team von 13 Bergrettern sowie ein Alpinpolizist machten sich sofort auf den Weg, um den in Not geratenen Wanderer zu erreichen. Die Bedingungen waren jedoch alles andere als einfach; die einbrechende Dunkelheit stellte eine zusätzliche Herausforderung dar. Die Rettungsteams mussten eine terrestrische Rettungsaktion unter Berücksichtigung von Seilgeländer und Abseilpisten im steilen, felsdurchsetzten Gelände vorbereiten.
Nach intensiven Bemühungen und unter den erschwerten Umständen konnten die Bergretter den Mann erfolgreich gegen 20:45 Uhr zurück zum Steig führen und ihn schließlich gegen 21:45 Uhr sicher ins Tal bringen. Er hatte Glück im Unglück; abgesehen von einigen leichten Kratzern blieb er unverletzt und konnte die dramatische Situation ohne ernsthafte körperliche Schäden überstehen.
Dieser Vorfall zeigt die potenziellen Gefahren beim Wandern in unübersichtlichem Gelände, selbst für erfahrene Bergsteiger. Das Streben nach Abenteuer und das Vertrauen in Technologie, wie Navigations-Apps, sollten immer mit einem gesunden Maß an Vorsicht und Respekt für die Natur verbunden sein.