Am 1. September 2024 wurde die Ausstellung „Idylle für die Moderne – Arnold Schönberg am Traunsee“ in der Villa Toscana in Gmunden eröffnet. Bundespräsident Alexander Van der Bellen nahm an der Eröffnungszeremonie teil und unterstrich die Bedeutung des Komponisten Arnold Schönberg, dessen Werke die moderne Musik stark beeinflusst haben. In dessen Anwesenheit waren auch viele prominente Gäste aus Kultur und Politik, darunter Ulrike Anton, Direktorin des Arnold Schönberg Centers in Wien, sowie weitere Mitglieder der Schönberg Center Privatstiftung.
Arnold Schönberg, ein vielseitiges Talent als Komponist, Maler und Schriftsteller, verbrachte zwischen 1905 und 1923 Sommer am malerischen Traunsee. In dieser Zeit entstand eine Vielzahl seiner bedeutendsten Werke, darunter Kammermusik und Lieder. Ein besonderes Highlight der Ausstellung ist die erste Zwölftonkomposition der Musikgeschichte, die im Juli 1921 in Traunkirchen entstand. Die Ausstellung beleuchtet Schönbergs kreativen Prozess und die Künstlerbegegnungen der damaligen Zeit, thematisiert jedoch auch den „Sommerfrischen-Antisemitismus“ im Salzkammergut der frühen 1920er Jahre.
Ein musikalisches Erbe
Im Rahmen der Ausstellung gab es nach der offiziellen Eröffnung eine musikalische Darbietung, bei der Schönbergs Suite für Klavier, op. 25, aufgeführt wurde. Diese Suite stellt einen bedeutenden Schritt in der Entwicklung von Schönbergs Zwölftontechnik dar. Melodien und Texte aus Schönbergs Arbeiten wurden von talentierten Musikern wie der Sopranistin Eva Resch und dem Pianisten Michael Schöch zum Leben erweckt. Michael Maertens bereitete mit seinen Rezitationen die Gedankenwelten Schönbergs auf, die sowohl von seiner musikalischen als auch von seiner politischen Vision geprägt sind.
„Arnold Schönberg hat – wie nur ganz wenige Komponisten des 20. Jahrhunderts – geradezu Kult-Status erlangt“, resümierte Van der Bellen. Trotz dieser Bedeutung bleibt Schönbergs Musik oft unausgesprochen auf den Programmen der großen Konzertstätten. Die Ausstellung unter der Federführung des Arnold Schönberg Centers bietet Besuchern die Gelegenheit, sich intensiver mit Schönbergs kompositorischen Ideen auseinanderzusetzen.
„Wir möchten die Begeisterung für Schönbergs Musik wecken und den emotionalen Inhalt seiner Partituren näherbringen“, erklärte Ulrike Anton, Direktorin des Arnold Schönberg Centers. Die Ausstellung findet im Rahmen der Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024 statt und ist somit Teil eines größeren kulturellen Ereignisses.
Schönbergs innovative Technik der Zwölftonmusik revolutionierte nicht nur seine eigene Arbeit, sondern auch die gesamte westliche Musiktradition. Der Komponist, der 1933 als jüdischer Künstler in die USA emigrierte, bleibt eine zentrale Figur der modernen Musik. Elisabeth Schweeger, Künstlerische Geschäftsführerin der Kulturhauptstadt, hob hervor, dass die Ausstellung zu seinem 150. Geburtstag eine Möglichkeit bietet, Schönbergs Werk gebührend zu würdigen und in den Fokus zu rücken.
Die Ausstellung „Idylle für die Moderne – Arnold Schönberg am Traunsee“ ist bis zum 5. Oktober 2024 geöffnet und bietet einen tiefen Einblick in Schönbergs Schaffen und dessen Einfluss auf die moderne Musik. Der Eintritt ist frei, und die Ausstellung kann zwischen Mittwoch und Sonntag, jeweils von 12 bis 17 Uhr, besucht werden.
- Ort: Villa Toscana, Toscanapark 6, 4810 Gmunden
- Laufzeit: 01.09 – 05.10.2024
Zusätzlich gibt es anstehende Veranstaltungen wie Konzerte im Rahmen des Musik-Festivals KIRCH’KLANG, welche die Verbindung zu Schönbergs Musik weiter vertiefen werden. Diese Veranstaltungen sind eine weitere Gelegenheit, das Erbe dieses bedeutenden Komponisten zu erleben und zu genießen.