FREISTADT. Es ist eine wahre Erfolgsgeschichte, die nun auch das Herz vieler Tierfreunde berühren dürfte. Der einst als Problemhund eingestufte Schäferhund Lovie hatte einen herausfordernden Start ins Leben, bevor er schließlich eine neue Bestimmung fand. Im Jahr 2023 landete Lovie im Tierheim Freistadt, wo seine Verhaltensauffälligkeiten zunächst zur Diskussion über eine mögliche Einschläferung führten. Aber wie das Leben so spielt, kam alles anders.
Die Überforderung seines ehemaligen Besitzers veranlasste die Abgabe des einjährigen holländischen Schäferhundes, und der Mangel an verfügbaren Tierheimplätzen ließ Lovie zwischen Hoffnung und Verzweiflung schwanken. Doch die geduldige Arbeit und das Einfühlungsvermögen der Tierheimmitarbeiter machten den entscheidenden Unterschied. Nach seiner Ankunft zeigte sich der junge Rüde zunächst unsicher und schreckhaft. Doch mit der richtigen Struktur und Liebe lernten er und die Pfleger, besonders mit Hilfe fester Rituale und sozialer Interaktion, dass eine positive Veränderung möglich ist.
Ein neuer Weg für Lovie
Gerald Koller, ein engagierter Bundesausbildner im Polizeihundewesen, trat in das Leben von Lovie, nachdem dieser sich zu Hause gefühlt hatte. Koller, der seit über sechs Jahren ehrenamtlich im Tierheim aktiv ist, hat sich auf die Ausbildung von Problemhunden spezialisiert. „Tierschutz, Tierwohl, Fairness und Gerechtigkeit in der Ausbildung sind mir sehr wichtig“, erklärt Koller und beweist damit sein großes Herz für Tiere. Durch seine langjährige Erfahrung hat er bereits sechs Hunde aus dem Tierheim Freistadt auf einen neuen Weg als Polizeidiensthund geschickt.
Koller erkannte schnell das Potenzial von Lovie und begann, täglich mit ihm zu trainieren. „Es ist entscheidend, dass der Hund positive Erfahrungen sammelt, um bei seiner Ausbildung motiviert zu bleiben“, bemerkt der erfahrene Trainer. Diese Methodik erwies sich als äußerst erfolgreich, und bald zeigte Lovie bemerkenswerte Fortschritte, die seine anfänglichen Unsicherheiten hinter sich ließen.
Am 1. Juli 2024 war der große Tag endlich gekommen: Mit einem ausgezeichneten Ausbildungsstand wurde Lovie an die Landespolizeidirektion Wien übergeben. Dort wird er nun von einem neuen Hundeführer ausgebildet, der ebenfalls am selben Tag seine Ausbildung zum Polizeidiensthundeführer begonnen hat. Diese Zusammenarbeit verspricht nicht nur eine spannende Zukunft für Lovie, sondern auch einen neuen Lebensabschnitt voller Herausforderungen und positiver Erlebnisse.
Die Wandlung von Lovie, vom Problemhund zum Polizeihund, ist nicht nur eine persönliche Erfolgsgeschichte, sondern zeigt auch, wie wichtig Geduld, Verständnis und professionelle Unterstützung für Tiere in Not sind. Mit der richtigen Ausbildung und Fürsorge kann selbst der schwierigste Hund eine zweite Chance im Leben erhalten und für wichtige Aufgaben in der Gesellschaft, wie etwa im Polizeidienst, eingesetzt werden. Lovie ist nun ein lebendiges Beispiel für die positive Wirkung von Tierschutz und der unermüdlichen Arbeit von Menschen wie Gerald Koller, die sich aufopferungsvoll um das Wohl von Tieren kümmern.