Freistadt

Klimaangepasste Maßnahmen für die Mühlviertler Alm: Gemeinsam für die Zukunft

"Die Mühlviertler Alm packt an: In den nächsten zwei Jahren wird die Region fit gegen den Klimawandel – von Workshops für Kids bis zu Tourismuswegen, hier wird Nachhaltigkeit großgeschrieben!"

In den kommenden zwei Jahren wird die Mühlviertler Alm einige entscheidende Schritte unternehmen, um sich an die sich verändernden klimatischen Bedingungen anzupassen. Das Projekt „Klar! Mühlviertler Alm“ wird eine Reihe von Maßnahmen implementieren, die darauf abzielen, die Region auf eine nachhaltige und klimafitte Zukunft auszurichten. Das Ziel ist es, nicht nur die Lebensqualität in der Region zu erhalten, sondern auch aktive Schritte im Kampf gegen die Folgen des Klimawandels zu unternehmen.

Die Notwendigkeit solcher Maßnahmen wird durch den im März 2023 veröffentlichten Synthesereport des 6. IPCC Sachstandsbericht unterstrichen. Dieser Bericht hebt hervor, dass Europa mit einer Vielzahl von Problemen konfrontiert ist, die sich durch hitzebedingte Gesundheitsschäden, landwirtschaftliche Ertragseinbußen aufgrund von Trockenheit und Dürre sowie mit Wasserverfügbarkeit und Überflutungen äußern. „Diese Auswirkungen sind nicht nur auf globaler Ebene, sondern auch bei uns in der Mühlviertler Alm bereits spürbar“, betont Klar! Mühlviertler Alm.

Maßnahmen zur Erhöhung der Klimafitness

Im Rahmen des Projekts wird ein Trinkwasser-Workshop für Kinder entwickelt, um frühzeitig das Bewusstsein für die Bedeutung des Wassers zu schärfen. Zusätzlich werden Informationsbroschüren erstellt, die die Versickerung von Regenwasser, dessen Rückhaltung und Nutzung fördern sollen, beispielsweise für die Gartenbewässerung oder zur Autowäsche. Diese Ansätze stehen im Zentrum der geplanten Maßnahmen.

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Ein weiterer wichtiger Punkt sind die Klima-Wandertage, die insbesondere auf vulnerable Gruppen wie Kleinkinder und Senior:innen abzielen. Dabei sollen die Teilnehmer über das richtige Verhalten in Hitzeperioden informiert werden. Um das Wissen langfristig zu verankern, werden Broschüren wie „Gesund trotz Hitze“ erstellt und verteilt. Zusätzlich werden in den Gemeinden sogenannte Hot-Spots identifiziert und in Zusammenarbeit mit einer Landschaftsplanerin Lösungen für Hitzeschutzmaßnahmen entwickelt.

Ökologische Sensibilisierung und Schutzmaßnahmen

Die Unterstützung der lokalen Landwirtschaft ist ein weiterer Schlüsselpunkt der Initiative. Es wird eine Veranstaltung zur Waldbrandprävention organisiert, während Workshops zur klimafitten Bodenbewirtschaftung angeboten werden. Hierbei stehen auch Boden-Stammtische und Bodentage auf dem Programm, um das Bewusstsein für nachhaltige Landwirtschaft zu schärfen. Eine spezielle Bauwerber-Mappe für klimafittes Bauen wird den Gemeinden zur Verfügung gestellt, um sie in der Kommunikation mit Bürger:innen zu unterstützen.

Ein besonderes Highlight ist das best-practice-Projekt „3-Gipfel-Weg“ in St. Leonhard. Auf einem rund 21 Kilometer langen Rundwanderweg wird über 15 Info-Stationen und einen Audioguide niederschwellig über Klimawandel und entsprechende Anpassungen informiert. Dieses Projekt zeigt, wie innovative Konzepte den Bürger:innen helfen können, sich mit diesen wichtigen Themen auseinanderzusetzen.

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Die Gemeinden im Bezirk Freistadt sind seit 2017 Teil einer Klar!-Region. Um gezielter auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Gemeinden einzugehen, wurde die Region in Klar! Mühlviertler Kernland und Klar! Mühlviertler Alm aufgeteilt. Die Klar! Mühlviertler Alm umfasst jetzt zehn Gemeinden und wird als eigenständige Klar!-Region geführt, während der Energiebezirk Freistadt als Trägerverein fungiert.

„Da das Klima eine globale Thematik ist, kann der lokale Einfluss nur begrenzt erfolgen. Deshalb ist es wichtig, dass sowohl private als auch öffentliche Institutionen Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel umsetzen“, äußert Franz Xaver Hölzl, Obmann-Stellvertreter des Verbandes Mühlviertler Alm. Dies macht deutlich, dass sowohl die Land- und Forstwirtschaft als auch die Gemeinden entscheidend sind bei der Reaktion auf immer häufiger vorkommende extreme Wetterereignisse.

Durch die verstärkte Kooperation zwischen den verschiedenen Akteuren der Region, wie Klar!, Kem und Leader Mühlviertler Alm, wird ein gemeinschaftlicher Ansatz verfolgt, um den Herausforderungen des Klimawandels besser begegnen und geeignete Maßnahmen ergreifen zu können. So wird die Mühlviertler Alm nicht nur gegenwärtigen Klimaherausforderungen gewappnet, sondern auch zukunftssicher gestaltet.

Die Umsetzung von klimaschutzpolitischen Maßnahmen in der Mühlviertler Alm zielt darauf ab, die Region widerstandsfähiger gegen die Herausforderungen des Klimawandels zu machen. Dabei werden nicht nur technische Lösungen gefördert, sondern auch Bildungs- und Informationsinitiativen, um das Bewusstsein innerhalb der Bevölkerung zu schärfen. Ein zentrales Ziel ist es, die Lebensqualität für alle Bewohner zu erhalten und gleichzeitig ökologische und ökonomische Vorteile zu realisieren.

Hinter den Aktivitäten von „Klar! Mühlviertler Alm“ steht der dringende Bedarf, sich den Herausforderungen des Klimawandels anzupassen, insbesondere in Anbetracht der vom IPCC identifizierten Risiken wie Hitzewellen und Dürre. Die Initiativen werden von verschiedenen Akteuren der Region unterstützt, darunter Gemeindeverwaltungen, Umweltorganisationen und lokale Unternehmen. Dies fördert eine integrative Herangehensweise, die es ermöglicht, lokale Kenntnisse und Ressourcen optimal zu nutzen.

Relevante gesellschaftliche und wirtschaftliche Kontexte

Die Mühlviertler Alm ist stark von der Landwirtschaft geprägt, was die Region besonders verletzlich gegenüber klimatischen Veränderungen macht. Die Auswirkungen von Dürre oder Überschwemmungen können nicht nur die Erträge der Landwirte beeinflussen, sondern auch das gesamte wirtschaftliche Gefüge der Region destabilisieren. Laut dem Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus hat der Klimawandel in den letzten Jahren zu einem Anstieg von Extremwettereignissen geführt, was die Bedeutung nachhaltiger Bewirtschaftungspraktiken und Resilienzstrategien unterstreicht.

Zusätzlich spielt die Bildung eine entscheidende Rolle in diesem Prozess. Durch Workshops und Informationsveranstaltungen sollen nicht nur die aktuellen Herausforderungen kommuniziert, sondern auch Lösungen erarbeitet werden, die alle Altersgruppen ansprechen. Projekte wie das Trinkwasser-Workshop für Kinder stellen sicher, dass die jüngere Generation von Anfang an Verantwortung übernimmt und mehr über erforderliche Maßnahmen zur Bewältigung der Klimaauswirkungen lernt.

Einsatz von Daten und Statistiken

Aktuelle Daten des IPCC zeigen, dass die Durchschnittstemperaturen in Europa bis Ende des Jahrhunderts um 2 bis 6 Grad Celsius steigen könnten, wenn keine effektiven Maßnahmen gegen den Klimawandel ergriffen werden. Diese Entwicklungen erfordern dringend Anpassungsstrategien, besonders in landwirtschaftlichen Regionen wie der Mühlviertler Alm, wo die Landwirtschaft 2,5 Millionen Menschen in Österreich beschäftigt und einen wesentlichen Teil zur nationalen Wirtschaft beiträgt.

Eine Studie des Statistischen Österreich zeigt, dass die Ernteausfälle durch unvorhersehbare Wetterbedingungen in den letzten Jahrzehnten signifikant zugenommen haben. Der Anteil der Landwirte, die durch klimatische Veränderungen gefährdet sind, hat sich schätzungsweise um 15 % erhöht. Dies verdeutlicht die Dringlichkeit von Programmen, die nicht nur kurzfristige Antworten auf akute Probleme bieten, sondern auch langfristige Lösungen zur nachhaltigen Entwicklung der Region fördern.

Quelle/Referenz
tips.at

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