FREISTADT. Die Erlebnismesse in Freistadt erfreute sich in diesem Jahr einer überwältigenden Besucherzahl und bot eine Vielzahl an unterhaltsamen Veranstaltungen und Mitmachaktionen. Bei strahlendem Sommerwetter fanden sich rund 35.000 Gäste ein, um die achte Auflage der Mühlviertler Wiesn zu feiern. Der Feiertag am Donnerstag, der vielen ein verlängertes Wochenende bescherte, wurde bereits am Mittwochabend mit einem stimmungsvollen Auftakt eingeläutet.
Die Atmosphäre war festlich und voller Leben. Unzählige Musikgruppen, darunter die Musikkapelle des Kameradschaftsbunds und der Bürgergarde Freistadt sowie die Mühlviertler Tanzlmusi, trugen mit ihrer Darbietung zu einer heiteren Stimmung bei. Das Festzelt bebte, als beliebte Künstler wie Zwirn, Elchos und Francine Jordi die Bühne betraten. Die Kombination aus gutem Essen, Musik und Geselligkeit ließ die Herzen der Besucher höher schlagen.
Eröffnungsfeier und Festansprachen
Am 15. August, dem Eröffnungstag, freuten sich Messepräsident Franz Kastler und Festwirt Patrick Stützner über ein vollbesetztes Festzelt. Die Gästeliste umfasste mehr als 300 Vertreter heimischer Vereine, Musikkapellen und viele Ehrengäste, die den Grußworten lauschten. Staatssekretärin Claudia Plakolm hielt eine bewegende Festansprache, in der sie die Bedeutung des ländlichen Raums hervorhob, insbesondere für die Jugend. Sie nannte drei zentrale Themen, die für die Region unerlässlich sind: leistbarer Wohnraum, digitale Infrastruktur und die kulturelle Verbundenheit zur Heimat.
Die Attraktionen der Erlebnismesse
Das diesjährige Motto der Messe lautete „Tiere und Landtechnik“. Hierbei wurden zahlreiche Fachthemen abgedeckt, die von Pferden über Rinder bis hin zu Alpacas reichten. Die Rinderschau und das Zuchtkalb-Wettbewerb zogen viele Landwirte an. Die glückliche Familie Voglhofer aus Tragwein durfte sich über einen Gewinn freuen, als sie ein Zuchtkalb mit nach Hause nehmen konnte. Solche Wettbewerbe fördern nicht nur den Austausch unter Landwirten, sondern bringen auch frische Impulse in den ländlichen Raum.
Ein neuer Höhepunkt der Veranstaltung war der erste „Mühlviertler Bauerntag“. Hier betonte BBK-Obmann Bgm. Martin Moser die Wichtigkeit des Zusammenhalts innerhalb der Bauernschaft, um auf wichtige Themen aufmerksam zu machen. Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Waldenberger sprach über die innovative Rolle des Mühlviertels und die Bedeutung der Landwirtschaft für die Region. Eine besondere Ehrung erhielt die „Bäuerin des Jahres 2024“, Jasmin Schwarz, die nicht nur Produkte aus ihrer Milchwirtschaft vertreibt, sondern auch auf Social Media aktiv ist und Einblicke in ihre Arbeit bietet.
Der Freitag war von hohem Betrieb geprägt: Die Radio Oberösterreich Sommertour kam vorbei und auch die lokale Polizei warb um Nachwuchs. Die Jännerrallye mit ihren auffälligen Fahrzeugen sorgte für reichlich Aufmerksamkeit, und es wurden bereits erste Vorfreuden auf die nächste Rallye in 2025 wachgerufen.
Ein weiteres Highlight war die „Wiesn-Challenge“. Hier traten 666 Teilnehmer in 111 Teams an und maßen sich in verschiedenen Disziplinen wie Lauf, Mountainbike und Dirt Run. Das Team um Skisprung-Legende Andi Goldberger konnte den Staffelbewerb für sich entscheiden, was von den zahlreichen Fans am Stifterplatz mit Begeisterung gefeiert wurde.
In der Genusshalle fanden täglich Kochvorführungen statt, bei denen die Besucher in die Kunst des Kochens eingeführt wurden. Die OÖ. Seminarbäuerinnen und die Food-Bloggerin Mona Eder zogen viele Gourmets an, die sich köstliche Speisen und hochwertige Lebensmittel schmecken lassen konnten. Von Brot bis Wein, und auch über andere regionale Produkte wurde informiert und verkostet.
Zukünftige Veranstaltungen
Die Messehallen waren außerdem mit vielen Ausstellern vertreten und boten spannende Action für Groß und Klein. Das kommende Jahr verspricht mit der ersten Mühlviertler Modellbau-Messe im März 2025 und der nächsten Mühlviertler Wiesn im August 2025, die unter dem Thema Wald und Wasser steht, viele weitere Höhepunkte für die Besucher.
Gesellschaftliche und wirtschaftliche Bedeutung der Erlebnismesse
Die Erlebnismesse und Mühlviertler Wiesn hat sich in den letzten Jahren als ein bedeutendes Ereignis in der Region Freistadt etabliert. Sie bietet nicht nur kulturelle Unterhaltung, sondern spielt auch eine entscheidende Rolle für die lokale Wirtschaft. Vor allem lokale Betriebe und Handwerker profitieren von dem hohen Besucheraufkommen, da viele Stände und Aussteller gezielt regionale Produkte vorstellen. Ein solches Fest fördert die Vernetzung zwischen Produzenten, Verbrauchern und dem Einzelhandel.
Die Veranstaltung zeigt zudem, wie wichtig eine starke Gemeinschaft für die wirtschaftliche Stabilität ländlicher Regionen ist. Der Zusammenhalt der verschiedenen Vereine und Organisationen trägt nicht nur dazu bei, die Traditionen lebendig zu halten, sondern stärkt auch das Gemeinschaftsgefühl unter den Bürgern. Solche Veranstaltungen können als Katalysatoren für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung betrachtet werden, da sie sowohl Touristen als auch Einheimische anziehen.
Themen der Landtechnik und Tierhaltung
Das diesjährige Thema „Tiere und Landtechnik“ spiegelt einen wichtigen Aspekt der Landwirtschaft wider. Deutschland ist einer der größten landwirtschaftlichen Produzenten in der EU. Laut dem Statistischen Bundesamt wurden im Jahr 2021 mehr als 60 Millionen Tonnen Getreide produziert, wobei die Tierhaltung einen wesentlichen Beitrag zur Wertschöpfung in der Landwirtschaft leistet. Die Kombination aus Tierschauen und landtechnischen Ausstellungen ist nicht nur informativ, sondern fördert auch das Bewusstsein für die Herausforderungen und Innovationen in der Branche.
Die Bedeutung der Schwerpunktsetzung auf „Tiere und Landtechnik“ wird auch durch die steigende Nachfrage nach regionalen und fair produzierten Lebensmitteln unterstrichen. Immer mehr Verbraucher legen Wert auf Nachhaltigkeit und ökologische Landwirtschaft. Veranstaltungen wie die Mühlviertler Wiesn tragen dazu bei, die Bedeutung und die Vielfalt des ländlichen Raumes hervorzuheben.
Besucherzahlen und Feedback
Die Erlebnismesse zieht im Schnitt jährlich zwischen 30.000 und 35.000 Besucher an, was auf das große Interesse der Bevölkerung hinweist. Umfragen unter den Besuchern haben gezeigt, dass über 85% mit ihrer Erfahrung zufrieden sind und die Veranstaltung in Zukunft weiterempfehlen würden. Insbesondere die vielfältigen Angebote und die Möglichkeit zur Interaktion mit den Ausstellern haben positiv zur Bewertung beigetragen. Besucher schätzen zudem die familiäre Atmosphäre und die Möglichkeit, lokale Produkte zu entdecken und zu erwerben.
Durch die gut besuchten Kochvorführungen und die Aktionen in der Genusshalle konnte das Event auch kulinarisch überzeugen. Essen und Trinken sind nicht nur Grundbedürfnisse, sondern auch eine Möglichkeit, die Kultur und Tradition einer Region erleb- und schmeckbar zu machen. Solche Zufriedenheitswerte zeigen die Relevanz solcher regionalen Veranstaltungen für die Förderung von Gemeinschaft und regionaler Identität.