In der heutigen digitalen Welt haben Plattformen wie Facebook, Instagram und TikTok nicht nur im Privatleben einen großen Stellenwert, sondern beeinflussen auch maßgeblich den Berufseinstieg, besonders bei der Bewerbung um Ausbildungsplätze. LehrlingsRedakteur Christoph Natschläger hat mit Christoph Alexander Schauer von der AMS-Geschäftsstellenleitung Eferding gesprochen, um herauszufinden, worauf Arbeitgeber bei potenziellen neuen Lehrlingen achten, wenn sie deren Social-Media-Profile unter die Lupe nehmen.
Die Sichtweise der Arbeitgeber auf Social-Media-Präsenz ist prägnant: Viele von ihnen checken bei Bewerbungen die Online-Profile der Kandidat:innen. Dabei sind problematische Inhalte oftmals ein entscheidender Faktor. Beiträge, die beleidigende Inhalte oder kontroverse Meinungen zeigen, oder Fotos von wilden Partys können den Bewerber möglicherweise in ein negatives Licht rücken. Auch abfällige Kommentare über Ex-Arbeitgeber oder extremistische Ansichten sind für viele Arbeitgeber nicht akzeptabel. Selbst die gründliche Überprüfung der Rechtschreibung und Grammatik in Posts kann einen schlechten Eindruck hinterlassen.
Was Lehrlinge beachten sollten
Wenn man bereits eine Lehrstelle hat, ist es wichtig, sich über die Art der Inhalte, die man teilt, Gedanken zu machen. Laut Schauer ist es ratsam, sich mit Vorgesetzten abzusprechen, bevor man etwas Postet. Positive Beispiele könnten das Teilen von abgeschlossenen Projekten, die Bewerbung einer Veranstaltung oder das Vorstellen neuer Produkte sein. Unternehmer sind meist froh über eine solche Werbung, jedoch sollte dies immer in Absprache mit der Führungskraft geschehen.
Ein sensibles Thema ist das Mobbing über soziale Medien. Hier sollte man schnell handeln. Im Falle von Mobbing sollte man sich vertrauensvoll an eine vertraute Person oder den Betriebsrat wenden. Das frühzeitige Informieren über Probleme dieser Art ist wichtig, da sie nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollten.
Rekrutierung und Social Media
Für Arbeitgeber können soziale Medien ein wertvolles Werkzeug in der Rekrutierung sein. Sie ermöglichen es, die Persönlichkeit von Bewerber:innen besser kennenzulernen. Einige Firmen nutzen diese Plattformen aktiv, um auf offene Ausbildungsplätze aufmerksam zu machen und Kontakt zu jungen Leuten aufzunehmen. Häufig wird dies in einer jugendlichen, kreativen Sprache umgesetzt, die sich an der Sprache der Zielgruppe orientiert, und über Plattformen, die von jungen Menschen genutzt werden, verbreitet.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die Nutzung von Social Media für Lehrlinge sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich bringt. Wer clever mit seinen Online-Inhalten umgeht und sein Profil positiv gestaltet, hat größere Chancen, bei Arbeitgebern Eindruck zu hinterlassen. Dennoch sollte man sich stets der möglichen Gefahren bewusst sein, die durch unbedachte Beiträge entstehen können.