HAIBACH. Seit über 40 Jahren engagiert sich die Naturschutzgruppe Haibach leidenschaftlich für die Erhaltung der Natur in ihrer Heimat. Im Jahr 1984 gegründet, hat die Gruppe nicht nur ihre Augen auf die lokale Umgebung gerichtet, sondern auch die Bedeutung der Zusammenarbeit mit anderen Naturschutzorganisationen erkannt, insbesondere in benachbarten Regionen.
Zu ihrem Jubiläum präsentieren die Mitglieder stolz eine Reihe ihrer aktuellen Projekte, die einen klaren Fokus auf Nachhaltigkeit und Artenschutz legen. Obmann Franz Exenschläger hebt hervor, dass die Einsätze der Gruppe mittlerweile weit über die Grenzen von Haibach hinausgehen. So arbeiten sie inzwischen eng mit Naturschutz-Experten aus Niederbayern und dem Oberösterreichischen Naturschutzbund zusammen, um ein Netzwerk von intakten Naturflächen zu sichern.
Kulturlandschaft erhalten
Die Naturschutzgruppe Haibach ist aktiv daran beteiligt, in Kooperation mit über 200 Landwirten in der Region insgesamt rund 650 Hektar an Wiesenflächen artgerecht zu betreuen. Dabei geht es nicht nur um die Pflege der Flächen, sondern auch um die Verbesserung der Biodiversität. Hochstämmige Obstbäume und Heckensträucher werden gepflanzt, Mäharbeiten organisiert und die Bewirtschaftung von Wiesen und Äckern unterstützt. Zudem stehen lokale Landwirte im Zentrum der Beratung, wenn es um Naturschutzförderungen geht, die die extensive Bewirtschaftung von Wiesen unterstützen.
Ein weiteres wichtiges Projekt ist der Schutz von „Hartkirchner Moos“, einem bedeutenden Naturjuwel. Hierbei arbeitet die Gruppe eng mit mehreren Grundstückseigentümern und den Hartkirchner Grünen zusammen, um geeignete Schutzmaßnahmen umzusetzen.
Tiere schützen
Ein Schwerpunkt der Naturschutzarbeit liegt auf dem Artenschutz. Die Gruppe hat etwa 300 Tümpel und Teiche angelegt und kämpft für die Revitalisierung von verlandeten Altarme in Aubereichen, um seltenen Amphibienartenschutz zu gewährleisten. Schutzmaßnahmen an gefährdeten Straßenabschnitten in St. Agatha und Wilhering sind ebenfalls Teil ihres Engagements, um die Amphibien vor Überfahrten zu schützen.
Besonderes Augenmerk legt die Gruppe auf den Steinkauz im Eferdinger Becken sowie auf ein langjähriges Projekt, das sich dem Rebhuhn und seiner Lebensraumgestaltung widmet. Zudem haben sie Pachtverträge für zwei Hektar große Teichgebiete abgeschlossen, die als Rückzugsorte für Biber dienen, und setzen sich insgesamt für den nachhaltigen Schutz verschiedener Arten in ihrem geografischen Einflussbereich ein.
Die Naturschutzgruppe hat auch in den letzten Jahren beeindruckende Fortschritte beim Schutz der Waldbestände gemacht. Durch zahlreiche Initiativen wurden Naturwaldreservate und Naturschutzgebiete im Donau- und Aschachtal geschaffen. Im Zeitraum von 2004 bis 2009 wurde im Rahmen eines grenzüberschreitenden LIFE-Projekts in Zusammenarbeit mit Bayern das Projekt „Hang- und Schluchtwälder im Oberen Donautal“ realisiert. Dies hat zur langfristigen Erhaltung von rund 1.400 Hektar Waldflächen beigetragen.