Im Schloss Hartheim in Alkoven findet am Montag, den 23. September, um 19 Uhr eine bemerkenswerte Buchpräsentation statt. Der Kulturwissenschaftler Jörg Skriebeleit wird das Publikumsprojekt mit dem Titel „Verdrängt: die Erinnerung an die nationalsozialistischen ‚Euthanasie‘-Morde“ vorstellen. Diese Veranstaltung ist nicht nur eine einfache Buchpräsentation, vielmehr wird sie durch die künstlerische Ansprache der Theaterwerkstatt Blickwechsel bereichert.
Das Schloss Hartheim, ein Ort von historischer Bedeutung, legt einen direkten Fokus auf die tragischen und oft ignorierten Geschichten der Opfer der Euthanasie-Morde während des Nationalsozialismus. In der Präsentation wird der Zuschauer mit den Biografien einzelner Betroffener konfrontiert, was eine tiefere emotionale Verbindung zu diesen geschichtlich bedeutsamen Ereignissen herstellt.
Die Rolle der Theaterwerkstatt Blickwechsel
Die Theaterwerkstatt Blickwechsel trägt mit ihrer Performance „Stimmen“ zur Präsentation bei. Diese Aufführung hat die Aufgabe, die persönlichen Erlebnisse der Opfer lebendig werden zu lassen. Durch eine Kombination aus Schauspiel und Recherche werden Mechanismen von Stigmatisierung, Anpassung und Gleichschaltung ans Licht gebracht. Dies sind Konzepte, die besonders während der Zeit des Nationalsozialismus eine tragende Rolle spielten und die auch in der heutigen Gesellschaft von Bedeutung sind.
Die Teilnehmer werden nicht nur Zeugen der dunklen Kapitel unserer Geschichte, sondern erhalten auch einen Einblick in die psychologischen und gesellschaftlichen Faktoren, die zu diesen Gräueltaten führten. Die Performance bietet damit eine Plattform zur Reflexion und regt zur Auseinandersetzung mit der Vergangenheit an.
Das Projekt zielt darauf ab, Erinnerungen lebendig zu halten und auf die Notwendigkeit einer kritischen Auseinandersetzung mit der Geschichte hinzuwirken. Die Präsentation und die damit verbundene Performance sind Teil eines größeren Diskurses über das Gedenken und die Verantwortung, die wir gegenüber den Opfern und ihren Geschichten haben.
In einer Welt, in der das Vergessen von Ereignissen droht, die schmerzhafte Erinnerungen hervorrufen, ist es wichtig, solche Projekte zu unterstützen. Sie helfen, ein Bewusstsein für die Vergangenheit zu schaffen und fördern das Verständnis für die Mechanismen von Diskriminierung und Exklusion, die auch heute noch relevant sind.