Der Lebensmittelmarkt Billa am Stadtplatz in Braunau ist seit kurzem geschlossen, was zu heftigen Diskussionen in der Stadt geführt hat. Die Schaufenster sind abgeklebt und das Firmenlogo entfernt. Der Verlust des Lebensmittelladens wird von vielen Stadtbewohnern und Geschäftsinhabern als gravierend empfunden, da er besonders für weniger mobile Menschen eine erhebliche Einschnitte in ihren Alltag bedeutete. In den sozialen Medien und während der letzten Gemeinderatssitzung war die Schließung ein zentrales Thema. Der Mangel an preiswerten Lebensmitteln in der Innenstadt wird kritisiert, da alternative Anbieter in der Region deutlich teurer sind.
Der Bürgermeister von Braunau, Hannes Waidbacher, wies darauf hin, dass die Schließung aufgrund der Unwirtschaftlichkeit des Standorts erfolgt sei. „Wir können niemanden zwingen, hier ein Geschäft zu eröffnen“, erklärte er, und hob hervor, dass mehrere Lebensmittelkonzerne bereits das Interesse an diesem Standort aufgrund von Faktoren wie fehlenden Parkplätzen und der zu kleinen Verkaufsfläche abgelehnt hätten. Die Billa-Filiale in der Stadt war schlichtweg nicht profitabel genug für diese Unternehmen.
Alternative Angebote
Weitere Optionen bieten auch lokale Metzger, Bäcker und Drogeriemärkte, die versuchen, das Einkaufen in der Innenstadt attraktiver zu gestalten. Der pensionierte Spar-Betreiber Gerhard Bruckbauer, der für die ÖVP im Gemeinderat sitzt, widmete sich ebenfalls dem Thema und informierte darüber, dass seine „Snackotheken“ nun auch Grundnahrungsmittel anbieten. Er erklärte, dass die höheren Preise für Milchprodukte im Vergleich zu Discountern durch ihre eigenen Kosten bedingt sind, aber dennoch als erschwinglich gelten.
Finanzielle Herausforderungen
Parallel zu den Diskussionen über Nahversorger ist die finanzielle Lage der Gemeinde Braunau angespannt. Der Finanzausschussobmann Josef Knauseder verlieh den Besorgnissen Ausdruck: „Das Budget ist so wie befürchtet, der Abgang so wie prognostiziert.“ Die Schulden der Gemeinde sollen von etwa 33 Millionen auf 46 Millionen Euro anwachsen, was von verschiedenen Gemeinderatsfraktionen als alarmierend wahrgenommen wird. Dennoch bekräftigten die Räte ihren Willen, die Ausgaben im Blick zu behalten und Lösungen zu finden.
Die Schließung des Billa-Marktes könnte als Signal für die Notwendigkeit von mehr nachhaltigen Lösungen für den Einzelhandel in der Innenstadt interpretiert werden, um den Bedürfnissen der Bewohner gerecht zu werden und die wirtschaftliche Lage der Gemeinde im Gleichgewicht zu halten. Diese und weitere Entwicklungen werden weiterhin Thema von intensiven Debatten im Gemeinderat sein, wie die Diskussion um die Förderung von Veranstaltungen wie der Lehrlingsmesse zeigt.
Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.nachrichten.at.