
In Braunau, Oberösterreich, hat ein ehemaliger Arbeitgeber einer pensionierten Mitarbeiterin eine überraschende und alarmierende Geldforderung übermittelt. Diese Forderung kommt kurz nach ihrem Renteneintritt und beläuft sich auf eine Summe von über 500.000 Euro. Laut dem Unternehmen habe die Frau während ihrer langjährigen Tätigkeit grob fahrlässig gehandelt, insbesondere im Bereich der Fremdwährungsgeschäfte, und dadurch dem Unternehmen erhebliche Schäden zugefügt.
Die angestellte Frau war über 20 Jahre in diesem Unternehmen tätig, zuletzt als Kaufmännische Leiterin und CFO, was bedeutete, dass sie Verantwortung für viele finanzielle Belange trug, darunter Rechnungswesen und Controlling. Die Vorwürfe fußen auf der Annahme, dass sie in einem entscheidenden Bereich ihrer Arbeit nicht die notwendigen Sorgfaltspflichten beachtet habe.
Vorwurf der Fahrlässigkeit und hohe Forderungen
Der Arbeitgeber stellte zwei spezifische Forderungen: Zum einen eine Schadensersatzforderung von über 167.000 Euro und zum anderen eine weitere Forderung für erwartete Kursverluste in Höhe von mehr als 400.000 Euro. Diese Summen wurden als Entschädigung für vermutete Verluste betrachtet, die das Unternehmen aufgrund von Entscheidungen und Handlungen der Frau in ihrer Funktion erlitten haben soll.
Die Arbeitskammer Oberösterreich hat den Fall öffentlich gemacht und umfangreiche Informationen hierzu bereitgestellt. Es wurde darauf hingewiesen, wie wichtig es ist, auch in solchen Situationen Rat von Gewerkschaften und Berufsorganisationen einzuholen, um sich über seine Rechte und Ansprüche zu informieren.
Klage zurückgezogen und neuer Erfolg für die Rentnerin
Der gerichtliche Schritt wurde für die Frau letztlich zu ihrem Vorteil. Nach mehreren Gerichtsverhandlungen zog das Unternehmen seine Klage zurück und stellte fest, dass die ursprünglichen Forderungen unberechtigt waren. Dies bedeutete, dass die Rentnerin nicht nur von der horrenden Forderung befreit wurde, sondern sie selbst ein erfolgreiches Urteil in ihrer Richtung erwirken konnte, das auch die Rückforderung von unverjährten Ansprüchen beinhaltete.
Im Zuge dessen erhielt sie vor Gericht einen Betrag von über 142.000 Euro zugesprochen. Diese Entwicklung verdeutlicht die Bedeutung der rechtlichen Unterstützung in arbeitsrechtlichen Angelegenheiten, insbesondere wenn es um hohe Summen geht.
In einem ergänzenden Statement zur Situation wurde betont, dass Fälle wie dieser in der heutigen Arbeitswelt immer wieder vorkommen. Auch der Hinweis, dass es sinnvoll ist, seine Endabrechnung stets überprüfen zu lassen, wurde als wichtige Prävention angeführt. Die Arbeitskammer hat dies treffend formuliert: „Dieser Rechtsfall ist ein Beleg dafür, dass man am besten immer seine Endabrechnung von der Gewerkschaft oder der Arbeiterkammer nachrechnen und überprüfen lassen sollte.“
Mit der Rücknahme der Klage durch das Unternehmen und dem anschließenden gerichtlichen Erfolg der Rentnerin wird deutlich, dass man auch gegen unbegründete Forderungen vorgehen kann und sollte. Für weitere Informationen, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.tz.de.
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