Die Suchhundestaffel des Oberösterreichischen Roten Kreuzes, die für ihre unermüdliche Arbeit bekannt ist, zeigte kürzlich ihr Engagement bei einer speziellen Übung in einem ehemaligen Möbelhaus. Die engagierten Helfer und ihre treuen vierbeinigen Partner sind rund um die Uhr bereit, um bei Notfällen wie vermissten Personen, Hochrisikosituationen oder Naturkatastrophen zu unterstützen.
Vor einigen Tagen kam es in einem Stadthaus zu einer heftigen Explosion eines Gastanks im Technikraum. Während ein Großteil der im Gebäude befindlichen Personen rechtzeitig geborgen werden konnte, blieben mehrere Personen verschwunden. Die Angst, dass sie unter den Trümmern begraben sind, führte dazu, dass die Suchhundestaffel alarmiert wurde – jede Minute zählte, und die Vermissten waren in akuter Gefahr.
Training unter realistischen Bedingungen
Das Training fand in einem nicht mehr genutzten Gebäude statt und stellte eine wertvolle Gelegenheit für die Mitarbeiter der Suchhundestaffel dar. Eveline Neissl, eine der erfahrenen Hundeführerinnen, drückte ihre Dankbarkeit gegenüber der Raiffeisen-Landesbank aus, die den Zugang zu diesem Ort gewährte. „Wir sind ständig auf der Suche nach realitätsnahen Trainingsmöglichkeiten“, erklärte Neissl, die seit 1999 in der Suchhundestaffel aktiv ist.
Die enge Bindung zwischen Hundeführer und Hund ist das Herzstück der Suchhundearbeit. In der Regel verdienen sie sich ihr Vertrauen im Rahmen einer umfassenden Ausbildung, die über Jahre hinweg erfolgt. Die Suchhundestaffeln führen jährlich etwa 30 bis 35 Einsätze durch und sind immer bereit, wenn es darauf ankommt. „Wir trainieren zwei bis dreimal pro Woche“, verrät Neissl, die beruflich als Bilanzbuchhalterin arbeitet und mit ihrer Familie in Linz-Urfahr lebt. Ihr Hund Asterix ist nicht nur ein Arbeitskollege, sondern ein wichtiger Bestandteil ihrer Freizeit.
Einsatzmöglichkeiten und internationale Hilfe
Die Suchhundestaffeln des OÖ. Roten Kreuzes sind nicht nur im Inland aktiv, sondern haben auch international einen Namen. Bei Naturkatastrophen wie Erdbeben in Ländern wie Iran oder der Türkei wurden die Teams aus Oberösterreich bereits eingesetzt, um verschüttete Personen zu lokalisieren. Ein großer Teil ihrer Arbeit besteht darin, Suchhunde für spezifische Aufgaben auszubilden – darunter auch die Flächensuche, bei der die Hunde in freien Flächen agieren, um abgängige Personen zu finden. Weitere Hunde sind auf „Mantrailing“ spezialisiert und können dem spezifischen Geruch einer Person folgen, um diese zu lokalisieren. Im Einsatz kommen diese speziellen Fähigkeiten zusammen, um die Suche effizient zu gestalten.
Die Suchhundestaffeln bestehen bereits seit 1983 und sind regional in Braunau, Rohrbach, Kirchdorf, Vöcklabruck und bei voestalpine vertreten, um die gesamte Region Oberösterreich abzudecken. Diese intensive Vorbereitung und die ständige Weiterentwicklung der Fähigkeiten der Suchhundeteams sind entscheidend für ihren Erfolg bei der Suche nach vermissten Personen.