Am Donnerstagabend erlebte der Stadttorturm in Braunau die Eröffnung einer bemerkenswerten Fotoausstellung, die die Besucher in die faszinierende Welt der Fotokunst einführte. Unter dem Titel „MENSCHEN.BILDER“ werden die Arbeiten von elf talentierten Künstlerinnen und Künstlern präsentiert, die mit ihrer einzigartigen Perspektive und ihrem kreativen Ansatz beeindrucken. Die Vernissage zog zahlreiche Interessierte an, die sich von den gezeigten Werken inspirieren lassen wollten.
Klaus Zeugner, der Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) und selbst Teil der Ausstellung, hielt zur Eröffnung eine eindrucksvolle Rede. In seiner Ansprache betonte er die Bedeutung der Kunst als Ort der Begegnung und des Dialogs. Zeugner selbst bereiste die Welt und hielt die besonderen Momente seines Lebens in fotografischen Arbeiten fest, die nun ebenso Teil der Schau sind.
Vielseitige Ansätze der Fotografie
Ein zentraler Trend der Ausstellung ist die Verschmelzung von traditioneller Fotografie mit modernen digitalen Techniken. So sind zum Beispiel KI-unterstützte Werke zu sehen, die die Grenzen der Fotokunst erweitern. Insbesondere die Arbeiten von Stefan Moser, der mit humorvollen „Muppets“ spielt, ziehen die Blicke auf sich und laden zum Schmunzeln ein. Moser ist bekannt dafür, Popkultur mit zeitgenössischer Kunst zu verbinden.
Doch nicht nur digitale Kunst hat ihren Platz gefunden. Die klassische Fotografie wird durch die bewegenden Arbeiten von Inge Riedl-Streif repräsentiert, die einfühlsame Porträts von Senioren aus einem Altersheim zeigt. Diese Bilder entstehen mit Einverständnis der abgebildeten Personen und rufen ein Gefühl der Nähe und Menschlichkeit hervor.
Ein weiterer Höhepunkt der Ausstellung sind die grafischen Kompositionen von Christine Wawrinek. Sie erzeugt mit kreativen, einfachen Szenerien einen bemerkenswerten dreidimensionalen Effekt und thematisiert in einer ihrer Arbeiten die gesellschaftlich relevante Problematik der Gewalt gegen Frauen.
Die Vielfalt der ausgestellten Werke zeigt sich auch in den unterschiedlichen Techniken der Künstler. Harald Mairböck beispielsweise kreiert abstrakte Kunstwerke durch ein chemisches Verfahren, das ohne Apparate auskommt und in besonderen Verpackungen präsentiert wird. Elisabeth Peterlik hingegen inszeniert Frauen in eindrucksvollen Fotografien, oft kombiniert mit anderen Bildern, was den Betrachter zum Nachdenken anregt.
- Teilnehmende Künstler: Hinterberger Andrea
- Moser Stefan
- Mairböck Harald
- Mayerhuber Gertraud
- Paul Wolfgang
- Peterlik Elisabeth
- Reinthaler Doris
- Streif Inge
- Trost Franz
- Wawrinek Christine
- Zeugner Klaus
Die Ausstellung ist bis zum 6. Oktober 2024 im Stadttorturm zu sehen. Sie hat jeden Sonntag von 14.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Besonders interessant wird die Matinée am 22. September, die um 10.30 Uhr beginnt und eine Künstlerführung sowie eine IKG-Kurzlesung bietet. In dieser ausgezeichnet kuratierten Ausstellung können Kunstliebhaber und Neugierige die unterschiedlichen Facetten der Fotografie entdecken und sich von den Geschichten, die hinter den Bildern stecken, berühren lassen. Die Veranstaltung verspricht, ein absolutes Highlight im kulturellen Kalender von Braunau zu werden.