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Die wirtschaftlichen Zeichen stehen auf Sturm: SKF in Steyr kämpft mit einem Rückgang der Aufträge, was sich unmittelbar auf die Prämienstruktur auswirkt. Laut dem Geschäftsführer Robert Zeillinger berichteten die „OÖ Nachrichten“, dass die Aufträge seit dem Rekordjahr 2022 um beeindruckende 20 Prozent gesunken sind. Während im Gespräch mit ORF Oberösterreich betont wurde, dass Grundgehälter und Löhne stabil bleiben, sinken die Produktionsprämien für die Arbeiter von acht auf 7,2 Prozent. Trotz dieser schwierigen Lage gibt es jedoch Entwarnung hinsichtlich möglicher Arbeitsplatzverluste – sogar die 90 Leasingarbeitsplätze sollen erhalten bleiben. Im Februar plant SKF eine zweitägige Produktionspause, um nicht in das Lager zu produzieren, wie es andere Unternehmen möglicherweise getan haben.
Rückgang der Industrieaufträge in Deutschland
Parallel zu diesen Entwicklungen zeigt eine Statistik des Statistischen Bundesamtes einen dramatischen Rückgang der Aufträge in der deutschen Industrie im November: Ganze 5,4 Prozent weniger Bestellungen im Vergleich zum Vormonat. Auch der vorangegangene Monat war mit einem Rückgang von 1,5 Prozent nicht besser. Laut Ökonomen beruhte die negative Entwicklung auf stark schwankenden Großaufträgen, wie beispielweise im Bereich Fahrzeugbau, in dem insbesondere Aufträge für Flugzeuge und Schiffe berücksichtigt werden. So berichtet die Commerzbank, dass die Bestellungen in dieser Branche ohne die schwankenden Großaufträge um 0,2 Prozent gewachsen wären. Ein zusätzlicher Anreiz zur Belastung ist die sinkende Wettbewerbsfähigkeit vor allem auf dem internationalen Markt, wo Kunden außerhalb der EU zunehmend zurückhaltend agieren.
Die konjunkturellen Aussichten für die Industrie sind trüb: Laut dem Bundeswirtschaftsministerium sei eine nachhaltige Belebung derzeit nicht in Sicht, und die Commerzbank prognostiziert im Winterhalbjahr allenfalls eine Stagnation. Diese düsteren Wirtschaftsprognosen betreffen sowohl die österreichische als auch die deutsche Industrie unmittelbar, und die Folgen spüren sie in ihren Auftragsbüchern.
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