Die Spuren des heiligen Wolfgang, der im Jahr 924 geboren wurde, erstrecken sich über ganz Europa, wobei einer der bedeutendsten Orte seiner Verehrung in St. Wolfgang am Wolfgangsee in Oberösterreich liegt. Anlässlich des 1.100-jährigen Jubiläums des heiligen Wolfgang fand am 13. Juli 2024 das „Sternpilgern“ in St. Wolfgang statt. Höhepunkt des Pilgertages war ein festlicher Pilgergottesdienst auf der Seepromenade, zelebriert von Bischof Manfred Scheuer, in Anwesenheit von über 400 Gläubigen. Musikalisch unterstützt wurde die Zeremonie vom Jugendblasorchester der Bürgermusikkapelle St. Wolfgang.
Der Bischof betonte in seiner Predigt die Schönheit der Schöpfung, die durch das Pilgern erfahrbar wird. Er hob hervor, dass Berge ein Ort der Freiheit seien und das Pilgern dazu beitrage, Abstand zu Vorurteilen und Ideologien zu gewinnen. Wolfgang, als Bischof, legte großen Wert auf die Förderung der Wissenschaft und Bildung, was sich bis in die Gegenwart auswirkt. Er prägte maßgeblich das Bildungswesen und die Klosterlandschaft, insbesondere in Regensburg.
Vor dem Festgottesdienst fand ein gemeinsamer Pilgertag statt, bei dem etwa 350 Menschen auf verschiedenen Routen nach St. Wolfgang pilgerten. Auch andere Veranstaltungen und kirchliche Feste sind Teil des Jubiläumsjahres „1100 Jahre heiliger Wolfgang“ und laden dazu ein, die Bedeutung des Heiligen zu würdigen. Oberösterreich bietet insgesamt 14 Pilgerwege und elf spirituelle Wanderwege für Interessierte an, die auf ca. 4.000 Kilometern zum Gehen einladen.
Es ist nicht nur im Salzkammergut möglich, ansprechende Pilgerangebote zu finden, sondern auch in anderen Regionen, darunter Oberösterreich. Das Netzwerk der Spirituellen Wegbegleiterinnen und Pilgerbegleiter in der Diözese Linz umfasst derzeit 100 Mitglieder, die Einzelpersonen und Gruppen beim Pilgern unterstützen. Die Erfahrungen von Pilgerbegeisterten wie Andrea Reisinger unterstreichen die Bedeutung des Pilgerns als Zeit des Auftankens, der Begegnung und der persönlichen Entwicklung. Das Pilgern bietet die Möglichkeit, Verbundenheit und Gemeinschaft zu erleben, sowohl untereinander als auch mit dem Göttlichen.
