Obdachlose auf Mallorca: Jacht gekapert und in Seenot geraten!

San Antonio de la Playa, Spanien - Auf Mallorca kam es zu einem ungewöhnlichen Vorfall, der die Welt der Obdachlosen in den Fokus rückt. Zwei Männer, 53 und 59 Jahre alt, haben am Ostersonntag eine Segeljacht im Hafen von San Antonio de la Playa gekapert. Ihr Ziel war es, mit dem Boot auf See zu stechen, möglicherweise in der Hoffnung, eine Unterkunft zu finden. Beide Männer haben ihre Nacht normalerweise am Flughafen von Mallorca verbracht.

Der 59-Jährige, der sich selbst als „Jack Sparrow“ bezeichnete, plante, seinen Geburtstag auf diese abenteuerliche Weise zu feiern. An Bord der zwölfmeterlangen Yacht „Peregrin Tuk“ fanden sie ausreichend Alkohol: zwei Flaschen Rum, zwei Flaschen Tequila und eine Kiste Bier. Nach dem Konsum der Getränke setzten sie die Segel, gerieten jedoch bald in Seenot.

Schnell in Seenot geraten

Die Polizei wurde schnell informiert, dass die Yacht gestohlen worden war, und begann mit der Suche nach den Männern. Am Montag entdeckte die Wasserschutzpolizei die beiden, die sich 25 Kilometer südlich von Mallorca, in der Nähe von Cabrera, befanden. Sie hatten die Orientierung verloren und setzten einen Notruf ab, was ihre Rückkehr auf den sicheren Hafen sicherte. Beide Männer wurden daraufhin festgenommen.

Der 59-Jährige zeigte keinerlei Reue über seine Taten und erklärte, dass er beim Anblick des Meeres alles vergessen habe. Viele fragen sich, ob die beiden lediglich nach einem Abenteuer suchten oder ob der Ernst der Lebenssituation auf Mallorca sie zu diesem Schritt getrieben hat.

Wohnungsnot als Hintergrund

Die Wohnsituation auf der Insel ist angespannt, da aufgrund hoher Mietpreise, illegaler Ferienvermietung und einem Mangel an Angeboten eine erhebliche Wohnungsnot herrscht. Einige Obdachlose sind so gezwungen, im Eingangsbereich des Flughafens zu übernachten, wo sie immer wieder vertrieben werden, während sie versuchen, einen mehr als nur vorübergehenden Platz zum Schlafen zu finden.

Ein Beispiel für die Auswirkungen der Wohnungsnot ist die 28-jährige Alba Mazón Sánchez aus Sóller. Ihr Mietvertrag für die bisherige Wohnung läuft bald aus, und sie findet keine bezahlbare Alternative. Die Maklerpreise von 1.600 bis 1.700 Euro sind für sie unbezahlbar. Ihr aktueller Mietpreis von 500 Euro ist bereits eine Herausforderung. Sie befürchtet, obdachlos zu werden, da es in ihrer Region keine Sozialwohnungen gibt. Laut Mazón werden die Probleme, die durch die touristische Vermietung und den Besitz von Immobilien durch wohlhabende Ausländer verursacht werden, in der Gesellschaft nicht ausreichend wahrgenommen.

Alba, die seit ihrer Kindheit in Sóller lebt, hat das Gefühl, dass die Politik nicht ausreichend gegen die Wohnungskrise unternimmt. Ihre Verzweiflung zeigt die dramatische Situation, in der viele Menschen auf Mallorca leben, während sich andere mit Störungen und abenteuerlichen Taten von dieser Krise ablenken.

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Ort San Antonio de la Playa, Spanien
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