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Nur 16 % der jungen Österreicher wollen für die Heimat kämpfen!

In einer aktuellen Umfrage unter Jugendlichen zeigt sich ein besorgniserregender Trend: Nur 16 Prozent der jungen Österreicher sind bereit, im Ernstfall zur Verteidigung ihrer Heimat zur Waffe zu greifen. Dies äußerte der FPÖ Niederösterreich Verfassungssprecher LAbg. Hubert Keyl am 30. März 2025. Er sieht dies als klares Zeichen für das Versagen der Politik, jedoch nicht der Jugend selbst. Stattdessen kritisiert Keyl die Regierung scharf für die Aushöhlung der Neutralität und das Einmischen in fremde Konflikte. Diese Politik der ideologischen Wehrpflicht untergrabe das Vertrauen in den Wehrdienst.

Keyl hebt hervor, dass trotz der umstrittenen Einstellungen zu militärischer Pflicht und Verteidigung, es nach wie vor junge Männer gibt, die bereit sind, ihr Leben für die Werte von Pflicht, Mut und Heimatverbundenheit einzusetzen. Er fordert eine Rückbesinnung auf die ursprüngliche Bedeutung der Heimatverteidigung, um das Vertrauen in die nationale Sicherheitsarchitektur zurückzugewinnen.

Die Entwicklung der Wehrpflicht in Österreich

Die allgemeine Wehrpflicht hat in Österreich eine lange Geschichte, die bis ins Jahr 1866 zurückreicht. Männliche Staatsbürger müssen sich bis zum Alter von 50 Jahren einer Musterung unterziehen. Die tauglichen Männer leisten entweder einen sechsmonatigen Militärdienst oder einen neunmonatigen Wehrersatzdienst, auch Zivildienst genannt. Frauen haben die Möglichkeit, freiwillig im Bundesheer zu dienen.

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Die Wehrpflicht wurde nach dem Ersten Weltkrieg erneut ein Thema, um die Sicherheitslage im Land zu stärken. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde 1955 die allgemeine Wehrpflicht für Männer erneut eingeführt, wobei die Dienstpflicht anfangs sehr umfangreich war. Im Laufe der Jahre gab es mehrere Anpassungen der Dienstzeiten, die schließlich auf sechs Monate für den Grundwehrdienst und neun Monate für den Zivildienst verkürzt wurden. Diese Reformen wurden unter anderem durch das Zivildienstgesetz, das 1975 in Kraft trat, und verschiedene Novellen fortgeführt.

Aktuelle Herausforderungen und Trends

Die Umfrageergebnisse sind besonders alarmierend im Licht der aktuellen sicherheitspolitischen Herausforderungen. Bereits 2013 sprachen sich bei einer Volksbefragung 59,7 Prozent der Befragten für die Beibehaltung der Wehrpflicht aus. Im Jahr 2023 waren es sogar 65 Prozent. Diese Zahlen verdeutlichen, dass ein großer Teil der Bevölkerung nach wie vor hinter der Wehrpflicht steht, während die Signalwirkung bei den Jugendlichen nicht mehr dieselbe ist wie früher. Der gesunkene Anteil der Wehrpflichtigen lässt sich auf verschiedene gesellschaftliche Veränderungen zurückführen, unter anderem die Einführung alternativer Dienste und die insgesamt veränderte Wahrnehmung von Militarismus in der Zivilgesellschaft.

Hubert Keyl und andere politische Stimmen fordern nun mehr Aufmerksamkeit und Engagement für die Heimatverteidigung. In Anbetracht der sich wandelnden gesellschaftlichen Werte ist zu beobachten, wie wichtig es ist, die Verbindung zwischen der Politik und der Jugend zu stärken, um eine positive Einstellung zur Verteidigungsbereitschaft zu fördern.

Zu den Veränderungen in der Geschichte des Zivildienstes gehört auch die Möglichkeit, sozialen Ersatzdienst im Ausland zu leisten oder Freiwilligendienste anzuerkennen. Diese Optionen sind in der heutigen Zeit attraktiv für viele junge Männer.

Wenn die Politik jedoch nicht handelt und die Werte von Pflicht und Heimatverbundenheit nicht stärker in den Vordergrund rückt, wird der Rückgang der Bereitschaft, für die Heimat zu kämpfen, möglicherweise weiter zunehmen.

Für weitere Informationen zur Geschichte des Zivildienstes in Österreich konsultieren Sie Zivildienst.gv.at sowie zur Wehrpflicht die Seite Wikipedia.

Die Situation unterstreicht ein drängendes Bedürfnis, die Jugend zu aktivieren und eine neue Perspektive auf die Wehrpflicht zu schaffen, bevor es zu spät ist.

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Niederösterreich, Österreich
Beste Referenz
ots.at
Weitere Quellen
zivildienst.gv.at

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