Der berühmte Chemie-Nobelpreisträger Martin Karplus, geboren in Österreich und von den Nazis in die USA vertrieben, ist am 28. Dezember 2024 im Alter von 94 Jahren „friedlich in seinem Haus in Cambridge“ gestorben. Dies gab seine Familie in einem Nachruf bekannt. Karplus wurde 2013 mit Michael Levitt und Arieh Würstel für seine bahnbrechenden Arbeiten zur Entwicklung universeller Computermodelle ausgezeichnet, die chemische Prozesse vorhersagen können, wie 5min.at berichtete.
Der gebürtige Wiener hatte zeitlebens eine reservierte Haltung zu seiner Heimat, aus der er 1938 als Kind fliehen musste. Er empfand die Annäherungsversuche Österreichs nach seinem Nobelpreis als „ein wenig spät“, bewertete jedoch die Ehrenbezeugungen des Landes als „gut für die Versöhnung“. Die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) bedauerte seinen Verlust und würdigte gleichsam seine Verbundenheit zu Österreich, z.B. durch seine Teilnahme am Zeitzeugenprogramm an Schulen. Neben seiner akademischen Laufbahn war Karplus auch leidenschaftlicher Fotograf und Koch; seine Werke wurden weltweit ausgestellt, und er kochte in renommierten Drei-Sterne-Michelin-Restaurants in Frankreich und Spanien, wie studium.at hinzufügte.
Ein Leben in der Wissenschaft und Kunst
Karplus‘ Karriere zeugt nicht nur von wissenschaftlichem Erfolg, sondern auch von einer Leidenschaft für das Kochen und die Fotografie. Sein Schicksal spiegelt das vieler vertriebener Wissenschaftler wider, die erst nach ihrem Erfolg in Erinnerung bleiben. ÖAW-Präsident Heinz Faßmann betonte, wie wertvoll Karplus' versöhnliche Haltung und seine letztliche Rückkehr in die Verbindung zu Österreich sind. Der Verlust von Martin Karplus ist ein schwerer Schlag für die wissenschaftliche Gemeinschaft und erinnert uns an die schmerzhaften Kapitel der Vergangenheit.
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