
Ein schockierendes Urteil des Verwaltungsgerichtshofs bringt die Zukunft der CBD-Branche in Österreich ins Wanken. Die getrockneten Hanfblüten, die weniger als 0,3 Prozent THC enthalten und bei Konsumenten aufgrund ihrer beruhigenden Wirkung gefragt sind, fallen nun unter das seit 240 Jahren geltende Tabakmonopolgesetz. Dies bedeutet, dass diese Produkte ausschließlich in Tabaktrafiken verkauft werden dürfen und einer Steuer von 34 Prozent unterliegen, was die Preise für Verbraucher erheblich steigern wird, wie die ORF Burgenland berichtet.
Der Betreiber eines Hanfshops in Imst, Peter de Haan, äußert sein Unverständnis über die plötzlichen Maßnahmen, die ohne vorherige Ankündigung wirksam wurden. „Es scheint, als wolle man hier gezielt das Tabakmonopol schützen“, erklärt de Haan, dessen Geschäft auf den Verkauf von CBD-Blüten angewiesen war. Ähnlich ergeht es Hannes Peterl, der seinen Laden in Siegendorf schließen musste, weil 80 Prozent seines Umsatzes von diesen Produkten stammten. Auch Christoph Hodomszky in Kleinhöflein sieht die Situation kritisch und denkt über eine Auswanderung nach, um mit seiner Familie ein besseres Leben zu finden. Die Obfrau der Trafikanten im Burgenland, Angelika Bauer, betont, dass die Produktionsbetriebe zunächst zertifiziert werden müssen, bevor die Lieferketten wieder in Gang kommen können, was die Verfügbarkeit der Produkte weiter beeinträchtigt, wie die Rundschau berichtet.
Mit der neuen Regelung steht nicht nur die gesamte Branche vor einer existenziellen Krise, sondern auch für die Kunden, die auf die gesundheitlichen Vorteile der Hanfblüten angewiesen sind. Viele davon nutzen die Produkte zur Linderung von Schlaflosigkeit oder Asthma, und die fachkundige Beratung in den Cafés und Tankstellen wird sicher fehlen, da dort keine spezialisierten Verkäufer zu finden sind. Experten warnen, dass der Schwarzmarkt durch diese Regulierung wieder belebt werden könnte und dass es unklar bleibt, wie mit den bereits vorhandenen Beständen umzugehen ist. „Wir müssen über Nacht unsere Lagerbestände räumen“, beschreibt de Haan die dramatische Situation. Eine betroffene Branche steht am Abgrund, und die Unsicherheit über weitere Maßnahmen und Strafen durch den Zoll bleibt bestehen.
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