Niederösterreichs Weinkeller: Auszeichnung für historische Sanierungen vergeben!
Maissau, Österreich - Am 28. April 2025 verlieh das Land Niederösterreich zum ersten Mal die Auszeichnung „Ich bin NÖ Baukulturerbe“. Diese besondere Auszeichnung zielt darauf ab, die erfolgreichen Sanierungen historischer Presshäuser zu würdigen und den Menschen, die sich aktiv für den Erhalt des kulturellen Erbes einsetzen, Anerkennung zu zollen. In einer feierlichen Zeremonie im Meierhof Ulrichskirchen erhielten insgesamt 24 Projekte die begehrte Plakette.
Besonders hervorgehoben wurde der Sonderpreis der Jury, der an Lukas Bayer aus Maissau ging. Sein prämiertes Presshaus erfüllt eine doppelte Funktion als Presshaus und Körnerkasten und zeichnet sich durch eine originalgetreue Erhaltung aus. So wurde das Dach nur geringfügig überstiegen, während historische Dachziegel verwendet wurden. Fenster und Türen wurden instandgesetzt und die Fassade erhält durch eine weiße Kalkung einen authentischen Charakter.
Diskussion um Kellergassen und Sanierungsempfehlungen
Die Verleihung der Preise war auch der Anlass für eine umfassende Diskussion über den Wert der Kellergassen. Experten aus den Bereichen Baukultur, Kellergassenmanagement sowie Kunst und Kultur kamen zusammen, um über die Bedeutung dieser historischen Strukturen zu sprechen. Im Rahmen dieser Diskussion wurden auch Empfehlungen für fachgerechte Sanierungen geteilt. Zu den empfohlenen Maßnahmen gehören die Verwendung traditioneller Materialien, wie Holz für Türen und Fenster sowie Tonziegel für Dächer, und eine Minimierung von Verblechungen.
Das Land Niederösterreich unterstützt Sanierungsprojekte finanziell und bietet umfassende Informationen im „Handbuch Kellergasse“. Zukünftige Initiativen bis 2025 beinhalten eine Plakatserie zum Thema „Baukulturerbe Niederösterreich“ sowie eine eigene Website, die weitere Informationen zu diesen bedeutenden Projekten bereitstellen wird.
Der Kontext des Denkmalschutzes
Im weiteren Kontext ist der Denkmalschutz auch in Deutschland von großer Bedeutung. Laut der Stiftung Baukulturerbe sind etwa 3,5 % der Gebäude als Baudenkmale eingetragen. Es gibt zudem viele besonders erhaltenswerte Gebäude, die aufgrund ihres Alters oder ihrer besonderen Gestaltung als wertvoll erachtet werden, aber nicht unter Denkmalschutz stehen. Diese machen schätzungsweise 25-35 % des gesamten Gebäudebestands aus.
Mit Blick auf die klimapolitischen Ziele, die bis 2050 eine nahezu vollständige Klimaneutralität des Gebäudebestandes in Deutschland vorsehen, müssen energetische Sanierungen sowohl die Anforderungen des Denkmalschutzes als auch die Bedürfnisse der Eigentümer berücksichtigen. Dabei ist zu beachten, dass einige Sanierungsmethoden bei denkmalgeschützten Gebäuden, wie zum Beispiel Außendämmungen, eingeschränkt sind.
Durchiduktive Maßnahmen zur Entwicklung und Sanierung müssen die spezifischen Merkmale eines jeden alten Bauwerks bewahren und Schäden wie Feuchtigkeit oder Schimmelbildung vermeiden. Dadurch kann ein Gleichgewicht zwischen Denkmalschutz und Klimaschutz geschaffen werden, indem erhaltenswerte Gebäude „gebäude-angepasst“ saniert werden.
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Ort | Maissau, Österreich |
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