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In Niederösterreich wurden 2024 rund 3.300 neue Unternehmen gegründet, was einen Zuwachs von drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Trotz dieses leichten Anstiegs bleibt die Region jedoch am Ende des Rankings der Bundesländer hinsichtlich Unternehmensgründungen. Laut der Wirtschaftsauskunftei Dun & Bradstreet gab es gleichzeitig einen besorgniserregenden Anstieg der Unternehmenskonkurse um 31 Prozent, was die Region knapp über den österreichischen Durchschnitt von 29,1 Prozent anhebt und auf die anhaltenden Schwierigkeiten durch Rezession und hohe Inflation hinweist, wie ORF berichtet.
Ein Blick auf die Branchen zeigt, dass insbesondere die Immobilienwirtschaft mit einem Anstieg der Pleiten um 86 Prozent stark betroffen ist, gefolgt von Unternehmen, die nicht haltbare Erzeugnisse herstellen (+78 Prozent). Trotz dieser herausfordernden wirtschaftlichen Situation wird der Unternehmergeist in Niederösterreich jedoch nicht gebrochen. Eine Erhebung des MARKET-Instituts zeigt, dass 80 Prozent der Ein-Personen-Unternehmen (EPU) angeben, sich erneut selbstständig machen zu wollen. Rund 43 Prozent der EPU blicken optimistisch in die Zukunft und hoffen auf eine stabile Geschäftslage. Dies wurde auch von Österreich bestätigt.
Die EPU sind eine tragende Säule der niederösterreichischen Wirtschaft, stellen zwei Drittel aller aktiven Unternehmen dar und sichern viele Arbeitsplätze. Die Wirtschaftskammer NÖ fordert daher von der nächsten Regierung Maßnahmen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen, darunter eine Senkung der Einkommenssteuer und der Lohnnebenkosten. Zudem erwartet man eine Entlastung durch Reduzierung bürokratischer Anforderungen. Dies zeigt, dass trotz aller Widrigkeiten der Wille zur Selbstständigkeit und zur Schaffung von Arbeitsplätzen stark ausgeprägt ist.
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