
Die Debatten um die Zuwanderung und den Islam in Österreich erhitzen derzeit die Gemüter, besonders im Bundesland Niederösterreich. Dort hat die schwarzblaue Landesregierung, angeführt von Udo Landbauer, einen neuen Aktionsplan zur Bekämpfung des radikalen Islam beschlossen. Mit einem klaren Fokus auf die Vermeidung von sogenannten Gefahren für die innere Sicherheit wird die Erziehung junger Menschen in katholischen Kindergärten propagiert, anstelle von Moscheen und schiitischen Schulen. Wie dolomitenstadt.at berichtet, ist ein zentrales Element dieses Plans ein Verschleierungsverbot für Beamtinnen.
Niedrige Zahl der Muslime und historische Kontexte
Kritiker bemängeln, dass der Anteil der Muslime in Niederösterreich mit weniger als 5% sehr gering ist. Die Landesregierung verweist jedoch auf historische Kontexte, die die Muslime in Österreich, insbesondere im Burgenland, betreffen. Im 10. Jahrhundert begann die Ansiedlung von Muslime im Burgenland, wo der Anteil heute am niedrigsten ist. Die ersten nennenswerten Muslimgruppen in Österreich entstanden im 15. Jahrhundert mit osmanischen Überfällen. In der Folge hat sich die muslimische Population in Österreich weiter entwickelt, besonders nach den zwei Weltkriegen, als Migranten und Flüchtlinge ins Land kamen. So seien laut Wikipedia mittlerweile bis zu 700.000 Muslime in Österreich lebendig, was über 8% der Gesamtbevölkerung ausmache.
Die aktuellen Maßnahmen der niederösterreichischen Regierung zielen darauf ab, den Islam und dessen Kultur in Österreich zu regulieren und die Ansiedlung von Muslimen zu kontrollieren. Neben diesem Plan, der die soziale Integration von Muslimen aktiver erschweren soll, stehen historische Spannungen zwischen den Religionen im Raum. Österreichs Integrationspolitik wird für viele als Anzeichen für eine tieferliegende Ablehnung gegenüber dem Islam insgesamt interpretiert, eine Thematik, die sich mit den Herausforderungen der künftigen kulturellen Identität des Landes vermischt.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung