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Die Tiroler Landesregierung setzt neue Impulse für den Ausbau der Windkraft in der Region. Seit dem 1. Januar 2024 wird die Errichtung von Windkraftanlagen durch eine Landesförderung für Windmessungen unterstützt. Bis zu 50 Prozent der Kosten – jedoch maximal 50.000 Euro pro Standort – werden übernommen. Diese Initiative soll dazu beitragen, die Energieunabhängigkeit bis 2050 zu erreichen, indem alle verfügbaren Ressourcen, einschließlich Wind, genutzt werden. Laut einer Potenzialstudie könnten in Tirol zwischen 800 und 1.200 Gigawattstunden Strom durch den Einsatz von 140 bis 160 Windrädern gewonnen werden, was rund 3,3 bis 4,9 Prozent des aktuellen Energiebedarfs decken könnte, wie tirol.gv.at berichtet.
Erster Antrag auf Prämie für Windkraftanlage
Im Rahmen dieser Förderung ist ein energiebewusster Landwirt aus Kufstein, Richard Labek, auf den Plan getreten. Sein Windrad wird seit 19 Jahren betrieben und laut naturschutzrechtlichem Bescheid ist es die „erste derartige Anlage“ in Tirol. Er beantragte die Prämie von 100.000 Euro für die erste größere Windkraftanlage. Doch das Land sieht seine Anlage nicht als „Großwindrad“ und lehnt den Antrag ab, da die Prämie für neue Projekte gedacht ist. Labek ist über die Entscheidung enttäuscht und plant, rechtliche Schritte zu prüfen. Seinen Worten nach hätte er die Prämie für wohltätige Zwecke nutzen wollen, wie orf.at berichtet.
Gleichzeitig gibt es bedeutende Pläne in Osttirol. Das Elektrowerk Assling (EWA) plant den Bau von sieben Windrädern auf der Compedal-Hochalm, obwohl die Gespräche mit den Grundbesitzern sich hinziehen. Dennoch zeigt sich der Projektentwickler optimistisch, dass die Windmessungen 2026 beginnen können. Auch die Energie-Versorgung Niederösterreich (EVN) interessiert sich für Windkraftprojekte in Osttirol und hat bereits ein Projektgebiet definiert, in dem Gespräche mit Bürgermeistern und Grundbesitzern stattfinden. Diese Entwicklungen zeigen, dass das Interesse an erneuerbaren Energien in Tirol wächst und weitere Windkraftprojekte in der Pipeline sind, um die Herausforderungen der Energieversorgung zu meistern.
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