In Wiener Neustadt haben am Freitag, dem 25. Oktober 2024, die Rodungsarbeiten für die sogenannte NO-Umfahrung begonnen. Dieses Projekt wird im Natura-2000-Schutzgebiet realisiert, einer Region, die für ihren besonderen ökologischen Wert bekannt ist. Mit dieser Maßnahme drohen nicht nur die fragilen Ökosysteme, sondern auch einige der fruchtbarsten Böden Österreichs in Mitleidenschaft gezogen zu werden. Die Konsequenzen sind gravierend, da bedeutende Ackerflächen verloren gehen, was die Lebensmittelproduktion in Österreich gefährden könnte.
Die Abhängigkeit Österreichs von Lebensmittel-Importen könnte durch dieses Vorgehen weiter steigen, was sich negativ auf die Verbraucher und die heimische Landwirtschaft auswirken wird. Laut Berichten haben sogar einige Bauern gegen ihren Willen Enteignungen erfahren, was die Situation zusätzlich kompliziert, da die regionale Produktion von Lebensmitteln in dieser Region eine zentrale Rolle spielt. Wissenschaftler:innen aus der Initiative „Scientists for Future“ haben sich kritisch zu diesen Entwicklungen geäußert und die Bevölkerung dazu aufgefordert, aktiv für eine sichere heimische Lebensmittelversorgung einzutreten, anstatt weiterhin natürliche Flächen zu opfern.
Kritik an der Infrastruktur-Entwicklung
Nur einen Monat nach einem verheerenden Jahrhunderthochwasser in Niederösterreich ist es erstaunlich, dass trotz der dramatischen Schäden an Häusern und Infrastrukturen solche Projekte weiter vorangetrieben werden. Die Schäden werden auf mehrere Milliarden Euro geschätzt, und dennoch wird die Errichtung von Infrastruktur in hochwassergefährdeten Gebieten fortgesetzt. Durch das Versiegeln von Böden wird die natürliche Pufferwirkung der Landschaft reduziert, was das Risiko zukünftiger Hochwasserereignisse erhöht. Diese Vorgehensweise scheint nicht nur unvernünftig, sondern lässt auch auf eine erschreckende Ignoranz gegenüber der erlebten Naturkatastrophe schließen.
Die Wissenschaftler:innen warnen, dass die fortgesetzte Bebauung und die Schaffung weiterer Hochwasser-Dämme die Gewässer einengen und die Gefahr extremer Hochwasserereignisse erhöhen können. Statt in neue Bauprojekte zu investieren, sollte der Fokus auf einem nachhaltigen Umgang mit den vorhandenen Naturräumen liegen. Es bleibt abzuwarten, ob sich die Verantwortlichen von den aktuellen Entwicklungen und den Klagen der Bevölkerung überzeugen lassen können.