Die Diagnose Brustkrebs kann das Leben eines Menschen auf den Kopf stellen, so wie es bei Sabine Wagenhofer der Fall war. Fünf Jahre nach ihrer schockierenden Diagnose im Dezember 2018 blickt die Patientin des Landesklinikums Wiener Neustadt auf ihren Weg zurück und reflektiert über ihre Erfahrungen. Die emotionale Achterbahn, die sie durchlebte, begann an einem Weihnachten, das für sie nie so sein sollte, wie sie es sich gewünscht hatte.
In einem Moment war alles normal, und im nächsten fiel der verheerende Satz, der ihr Leben veränderte. Doch anstatt sich von dieser schockierenden Nachricht unterkriegen zu lassen, hatte Sabine das große Glück, sofortige und professionelle Hilfe in ihrem klinischen Umfeld zu erfahren. Ihr behandelnder Arzt organisierte nicht nur im Handumdrehen eine Biopsie, sondern stellte auch sicher, dass alle notwendigen Vorbereitungen für den bevorstehenden Chemotherapie-Beginn getroffen wurden.
Professionelle Unterstützung als Schlüssel zur Bewältigung
Trotz der Herausforderungen, die die Diagnose mit sich brachte, hatte Sabine wagte ihr Vertrauen in die Fachkräfte des Landesklinikums. „Mir wurde gesagt, es gibt keine blöden Fragen“, erinnert sie sich, und betont die Bedeutung der offenen Kommunikation für ihren seelischen Beistand. Eine besonders wichtige Person in ihrer Zeit der Unsicherheit war DGKP Elisabeth Wiedermann, die als Breast Care Nurse tätig ist. Sie stand Sabine zur Seite und half ihr, die für sie passende medizinische Unterstützung zu finden.
Eine große Furcht begleitete Sabine während ihrer gesamten Behandlungszeit: Die Angst vor den regelmäßigen Kontrolluntersuchungen. „Die Angst vergeht nie“, gesteht sie, doch sie fühlte sich während ihres gesamten Prozesses ernst genommen und gut informiert – ein nicht zu unterschätzendes Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit.
Die Kraft von Gemeinschaft und Selbstwertgefühl
Die Unterstützung ihrer Familie und Freunde war unermesslich, dennoch fand Sabine auch etwas Unerwartetes durch die sozialen Medien. Ihr Zufluchtsort wurde der Verein „Feel Again“, von dem sie durch Facebook erfahren hatte. „Der Wohlfühlnachmittag war ein wahrer Wendepunkt für mich“, sagt sie. Vor diesem Tag hatte sie ihr Selbstwertgefühl verloren, und die Teilnahme an diesem Workshop eröffnete ihr die Möglichkeit, als sie selbst zu leben. Sie lächelt, als sie erzählt, wie sie anfangs zögerlich mit Perücke in den Workshop ging und am Ende ihren Mut fand, ohne diese zu gehen.
Durch diese Erfahrungen erkannte Sabine, dass sie mit ihren Herausforderungen nicht allein war. Heute engagiert sie sich aktiv im Verein „Feel Again“ und hilft anderen, die ähnliche Kämpfe durchleiden. „Es geht nicht darum, sich Farbe ins Gesicht zu klatschen. Es geht darum, Lebensgefühl zu vermitteln“, erklärt sie und spricht von der Notwendigkeit, sich gegenseitig zu unterstützen.
Landesklinikum als Ort der Genesung
Obwohl ihre Zeit im Klinikum alles andere als einfach war, sieht Sabine das Landesklinikum Wiener Neustadt nicht als traurigen oder beängstigenden Platz. „Ich hatte immer wieder lustige Erlebnisse hier“, lacht sie und beschreibt es als einen Ort, an dem sie neue Hoffnung schöpfen konnte. Die Tagesklinik bezeichnet sie als „sehr herzlich“ und ist dankbar für die Unterstützung, die sie und ihre Familie dort erfahren haben.
Am 2. Oktober wird Sabine erneut aktiv, um anderen Krebspatientinnen im Rahmen eines Wohlfühlnachmittags wertvolle Stunden zu bereiten. Alle Interessierten sind eingeladen, diese gemeinsame Zeit der Stärkung und des Austauschs zu erleben. Anmeldungen werden beim Infopoint des Landesklinikums Wiener Neustadt entgegengenommen.
Über Feel Again:
Feel Again ist ein Verein, der sich gezielt für das Wohlbefinden von Krebspatientinnen einsetzt. Mit kostenlosen Make-up-Workshops und Wohlfühlveranstaltungen bietet die Initiative eine offene Plattform, auf der Betroffene sich gegenseitig unterstützen und Kraft schöpfen können.
