Wiener Neustadt

Verkehrswende in Wiener Neustadt: Grazer Straße wird zur grünen Oase

Wiener Neustadt plant eine radikale Umgestaltung der Grazer Straße: Weniger Verkehr, mehr Grün und Platz für Fußgänger und Radfahrer – die Stadt gibt Gas für eine umweltfreundliche Zukunft!

In Wiener Neustadt entsteht ein bedeutendes Projekt, das die Umgestaltung der Grazer Straße zum Ziel hat. Dieser Plan ist Teil der Maßnahmen, die durch den Bau der neuen Ostumfahrung ermöglicht wurden. Die Verkehrsoberfläche in der Stadt soll zurückgewonnen werden und Raum für Fußgänger und Radfahrer schaffen. Erste Entwürfe des Planungsbüros Rosinak & Partner zeigen, dass künftig weniger Platz dem motorisierten Verkehr gewidmet ist, während die Bereiche für Radfahrer und Fußgänger deutlich vergrößert werden sollen.

Der Verkehrsstadtrat Franz Dinhobl (ÖVP) äußerte sich optimistisch über die Entwürfe: „Damit wird die jahrzehntelange Trennung zwischen Ost und West in unserer Stadt aufgehoben.“ Sage und schreibe bis zu 25.000 Fahrzeuge nutzen derzeit täglich die Grazer Straße. Ziel ist es, dieser Zahl durch die Ostumfahrung und zusätzliche Maßnahmen wie Tempolimits und eine Reduzierung der Fahrstreifen auf 12.000 bis 15.000 Fahrzeuge zu senken. Dies bedeutet eine Reduzierung des Autoverkehrs um 40 Prozent und die Schaffung neuer Grünflächen samt Baumpflanzungen.

Einspurig in die Zukunft

Die Pläne sehen vor, die derzeit zweispurige Grazer Straße vom Wasserturm bis zur Kreuzung „Auge Gottes“ auf eine Spur zu reduzieren. Auch die Anzahl der Parkplätze wird darüber hinaus verringert, jedoch bleiben die Ladezonen erhalten. Aber die Umsetzung dieser Änderungen wird Zeit brauchen. Bürgermeister Klaus Schneeberger (ÖVP) kündigte an, dass die Arbeiten erst nach der Fertigstellung der Ostumfahrung beginnen können, was voraussichtlich noch zwei Jahre in Anspruch nehmen wird.

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Bis zum 14. November sind die Planungskonzepte im Wiener Neustädter Rathaus sowie in der Fußgängerzone Neunkirchnerstraße ausgestellt. Dort können die Bürger ihre Meinungen und Vorschläge zu den Plänen äußern. Dinhobl erklärte: „Wir sind auf die Rückmeldungen der Bevölkerung angewiesen, um die Entwürfe weiterzuentwickeln.“ Nach dieser Phase wird die Stadt die Grazer Straße vom Land übernehmen, um selbst für die Neugestaltung verantwortlich zu sein.

Umfangreiche Veränderungen auch in der Nestroystraße

Gleichzeitig wird auch die Nestroystraße, die ebenfalls von der Ostumfahrung profitiert, umfassend umgestaltet. Hier sind baulich getrennte Radwege in beide Richtungen geplant, die mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h einhergehen werden. Zudem steht ein Umbau des Kreisverkehrs bei der Schelmergasse an, wobei dieser in einen Kreuzungsbereich umgewandelt werden soll. Eine genauere Kostenschätzung für das gesamte Projekt steht jedoch noch aus.

Zusätzlich zeigt eine Studie, dass mit der Neugestaltung der Grazer Straße signifikante Verbesserungen für die Umwelt erwartet werden. Die Stickoxid-Emissionen sollen von 3.600 NOx auf 1.200 NOx gesenkt werden, was 67 Prozent weniger bedeutet. Auch die Feinstaub-Belastung wird voraussichtlich um 43 Prozent reduziert, was positive Auswirkungen auf die Luftqualität der Stadt haben sollte.

Für alle, die sich für die laufenden Planungen interessieren, sind Fachleute im Rathaus bereit, um weitere Informationen zu geben. Die Öffnungszeiten sind Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr und Samstag von 10 bis 13 Uhr. Auch in den Schaufenstern des ehemaligen Antiquitätengeschäfts von Robert Pompe in der Neunkirchner Straße sind die Pläne zu sehen. Die Bürger sind aufgerufen, sich aktiv in den Prozess einzubringen und ihre Meinung zu den neuen Gestaltungsideen kundzutun.


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Quelle
kurier.at

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