
Am 1. April 2025 um 12:15 Uhr ereignete sich ein schwerer Unfall in Bad Fischau-Brunn, bei dem ein 37-jähriger Postzusteller verletzt wurde. Der Unfallort lag an der Gemeindestraße Am Saatzen, wo ein Post-Lkw mit einem in Richtung Wiener Neustadt fahrenden Triebwagen kollidierte. Berichten von Fireworld zufolge überfuhr der Lkw vermutlich das Rotlicht am gesicherten Bahnübergang. Diese Art von Missachtung der Verkehrsregeln ist nicht ungewöhnlich: Laut einer Studie der Unfallforschung der Versicherer (UDV) geschieht dies bei 84% der Unfälle an unbeschrankten, aber mit Blinklicht gesicherten Übergängen.
Nach dem Zusammenstoß wurde das Postfahrzeug durch den Aufprall nach rechts geschleudert und blieb in einem Aluminium-Doppelstabzaun liegen. Der verletzte Postzusteller wurde umgehend mit dem Notarzthubschrauber Christophorus 3 ins AUVA-Traumazentrum Wien-Standort Meidling transportiert. Der Triebwagenfahrer, ein 36-jähriger Mann, erlitt leichte Verletzungen und wurde ins Universitätsklinikum Wr. Neustadt gebracht. Glücklicherweise blieben die 22 Zugreisenden unverletzt.
Ursachen von Unfällen an Bahnübergängen
Unfälle an Bahnübergängen sind oft mit menschlichem Fehlverhalten verbunden und resultieren häufig aus Regelmissachtungen oder Ablenkung. Fast 30-40% aller Unfälle mit Personenschäden im Eisenbahnverkehr geschehen an solchen Übergängen, wobei etwa 30% an nicht technisch gesicherten Anlagen passieren. Die UDV hat in einer umfassenden Analyse festgestellt, dass 42% der Unfälle an Übergängen mit Halbschranken darauf zurückzuführen sind, dass Kraftfahrer versuchen, diese zu umkurven. Zusätzlich bleiben oft Lkw mit Anhängern im Gleisbereich stehen oder Unachtsamkeit führt zu solchen Kollisionen.
Historisch betrachtet gab es in Deutschland 2016 insgesamt 995 Unfälle an schienengleichen Bahnübergängen, die 46 Todesopfer und 1.367 Verletzte forderten. Vollschranken gelten als die sicherste Variante zur Sicherung von Bahnübergängen, während Halbschranken trotz ihrer geringeren Kosten keinen ausreichenden Schutz gegen Regelmissachtung bieten. Diese Unsicherheiten an Bahnübergängen fordern politische Maßnahmen: Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) hat eine Reihe von Empfehlungen zur Erhöhung der Sicherheit an Bahnübergängen ausgesprochen.
Empfehlungen zur Verbesserung der Sicherheit
Um das Unfallrisiko zu senken, empfehlen Experten unter anderem den Einsatz von Rotlichtüberwachungsanlagen und bauliche Trennungen der Fahrbahnen. Weitere Ansätze beinhalten die Sensibilisierung der Autofahrer für die Risiken am Bahnübergang sowie die Durchführung regelmäßiger Bahnübergangsschauen. Damit sollen die Sichtbarkeit und Erkennbarkeit von Bahnübergängen verbessert werden. Maßnahmen wie der Rückbau von Bahnübergängen und der Ersatz durch Unter- oder Überführungen werden als effektiv angesehen, erfordern jedoch signifikante Investitionen und langfristige Planungen.
Die tragischen Vorfälle, wie der kürzlich in Bad Fischau-Brunn, verdeutlichen die Notwendigkeit, das Bewusstsein für die Gefahren an Bahnübergängen zu schärfen und geeignete Maßnahmen zur Unfallvermeidung zu ergreifen. Es ist wichtig, dass sowohl die Verkehrsteilnehmer als auch die zuständigen Behörden eng zusammenarbeiten, um die Sicherheit an Bahnübergängen nachhaltig zu erhöhen. Weitere Informationen und Empfehlungen finden Sie auf den Seiten der UDV und des DVR.
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