Wiener Neustadt

Reha für Kinder und Jugendliche: Ein Leben mit mehr Chancen in Bad Erlach

In Bad Erlach boomen die Kinder- und Jugend-Reha-Angebote der Klinik kokon, die seit 5 Jahren chronisch kranken jungen Menschen zu einem besseren Leben verhelfen – doch die Finanzierung bleibt ein heißes Thema!

In Österreich hat sich in den letzten fünf Jahren eine bedeutende Einrichtung für die Rehabilitation von Kindern und Jugendlichen etabliert. Die Kinder- und Jugend-Reha kokon, die in Bad Erlach (NÖ) und Rohrbach Berg (OÖ) ansässig ist, hat seit ihrer Gründung im Jahr 2019 etwa 17.000 Patientinnen und Patienten zusammen mit Begleitpersonen aufgenommen. Diese Kliniken stellen rund 50% der Rehabilitationsbetten für junge Menschen in Österreich zur Verfügung, was die Wichtigkeit dieser Institution unterstreicht.

Die Nachfrage nach Rehabilitationsmaßnahmen ist enorm hoch. Die behandeln häufig schwerwiegende psychosoziale Erkrankungen sowie körperliche Probleme wie Adipositas, Entwicklungsverzögerungen und Skoliose. Jutta Falger, die Ärztliche Direktorin im kokon Bad Erlach, führte aus, dass die Einrichtung eine tragende Rolle in der Gesundheitsversorgung spielt. „Wir therapieren Einschränkungen, die durch akute oder chronische Erkrankung entstanden sind - und hier steigt der Bedarf laufend“, erklärte sie. Junge Menschen, die unter Long Covid oder anderen chronischen Erkrankungen leiden, profitieren besonders von den angebotenen Therapien.

Die Herausforderungen der Finanzierung

Die Rehabilitation ist kein einfaches Unterfangen. Es handelt sich um intensive körperliche und psychische Prozesse, die häufig in kleinen Gruppen stattfinden. Aufgrund der unterschiedlichen Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten erfordert die Therapie oft maßgeschneiderte Konzepte. „Dieser hohe Bedarf wird finanziell noch nicht ausreichend abgedeckt“, betont Falger. Viele Familien kehren wiederholt zur Therapie zurück, weil ihre Kinder bedeutende Fortschritte zeigen. Der Wunsch besteht, das gesamte Familiensystem in die Behandlung einzubeziehen, was jedoch aktuell nicht budgetär gestützt wird.

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Falger fordert deshalb eine kostendeckende Tagsatz-Finanzierung und einen Konsens zur familienorientierten Rehabilitation. Immerhin zeigt die Erfahrung, dass Rehabilitation erkrankten Kindern und Jugendlichen zu einem gesünderen und selbstbestimmteren Leben verhelfen kann, was die Bedeutung der Finanzierungsdiskussion noch verstärkt.

Ein interdisziplinäres Arbeitsumfeld

Das Behandlungsspektrum in den kokon-Kliniken ist abwechslungsreich und zieht auch Fachkräfte an. Robert Weinzettel, der Ärztliche Direktor im kokon Rohrbach Berg, hebt hervor, dass die Arbeit in der Rehabilitationsmedizin interdisziplinärer ist als in vielen anderen medizinischen Bereichen. Dies erlaubte es den Mitarbeitenden, ihre Expertise einzubringen und weiterzuentwickeln. „In einem so jungen Feld gibt es noch immer viel Pionier:innen-Arbeit zu tun“, fügte er hinzu. Das Arbeitsumfeld in der Reha sei planbarer als in der Akutmedizin, was vielen Fachkräften entgegenkommt.

Insgesamt zeigt die Entwicklung der letzten Jahre, dass die Kinder- und Jugend-Reha kokon für viele Familien ein essenzieller Bestandteil des Gesundheitssystems in Österreich geworden ist. Während die Zahlen der aufgenommenen Patienten kontinuierlich steigen, sind auch die Herausforderungen, wie die notwendige finanzielle Absicherung, nicht zu unterschätzen. Effiziente Lösungen sind gefordert, um die wertvolle Arbeit, die hier geleistet wird, nachhaltig fortführen zu können. Weitere Informationen zu dieser Thematik sind bei www.meinbezirk.at zu finden.

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