Der November 2024 hat sich als ein außergewöhnlicher Monat erwiesen, geprägt von ungewöhnlichen Wetterbedingungen, die verschiedene Regionen Österreichs unterschiedlich beeinflussten. Generell lag die Temperaturabweichung im November bei +0,1 Grad, was in den Höhenlagen dem langjährigen Durchschnitt von 1991 bis 2020 entspricht. Doch in den Niederungen war der Monat spürbar kühler. In vielen Regionen blieben die Niederschlagsmengen weit unter dem Normalwert, während die Sonne rekordverdächtig oft schien.
In der ersten Monatshälfte herrschte anhaltender Hochdruck, der für ruhige und sonnige Tage sorgte. Nebel und Hochnebel waren häufig, was die Wetterlage sehr stabil machte. Dabei kam es zu kaum nennenswerten Niederschlägen. Diese Inversionswetterlage führte dazu, dass die Temperaturabweichungen je nach Höhenlage stark variieren konnten. Während das Bergland einen Temperaturüberschuss von bis zu +2,5 Grad verzeichnete, war es in den Tälern spürbar kälter. Städte wie Linz, Wien und Graz hatten eine Abweichung von -0,5 bis -1 Grad im Vergleich zum Durchschnitt.
Niederschlagsmangel in vielen Regionen
Die durchgängig hohen Luftdruckwerte führten zu einem erheblichen Niederschlagsdefizit von etwa 70 Prozent über ganz Österreich. Wenig Regen setzte sich vor allem in Osttirol, der Steiermark und im Raum Wien durch. Während die meisten Orte nur sporadische Niederschläge erfuhren, fielen in einigen Regionen wie Seckau, Mattersburg und Wiener Neustadt weniger als ein Liter pro Quadratmeter. Lediglich im Westen, beispielsweise in Bregenz, fiel der Niederschlag relativ nah am monatlichen Durchschnitt aus. Hier gab es rund um den 21. November einen kurzen Wintereinbruch mit 10 bis 20 cm Schnee.
Diese Rekordtrockenheit ist allerdings nicht neu; so waren die Niederschlagsmengen im November vor allem im Jahr 2011 und 1920 ebenfalls äußerst niedrig. Eine Analyse der Wetterdaten zeigt, dass der November 2024 weit von einem Rekord bei den Niederschlägen entfernt bleibt.
Ungewöhnlich hohe Sonnenscheindauer
Ein auffälliger Aspekt des Novemberwetters war die deutliche Zunahme der Sonnenscheindauer. Im Vergleich zum 30-jährigen Mittel wurde im inneralpinen Raum sowie im Osten Österreichs erheblich mehr Sonnenschein aufgezeichnet. In Wien beispielsweise registrierte man etwa 95 Sonnenstunden statt der üblichen 70. Dies ist auch ein Indiz für die saubere Luft in der Region, die typischerweise zu einer verbesserten Sicht und weniger Nebel führt. Dagegen blieben bestimmte Regionen wie der Zentralraum Oberösterreich hinter den Sonnenschein-Durchschnittswerten zurück, wo etwa in Kremsmünster nur 26 Stunden Sonnenschein erfasst wurden und somit die Hälfte des Üblichen nicht erreichte.
Die Temperaturwerte waren durchweg im gesamten Land unterschiedlich. Der wärmste Tag war der 1. November, als in Irnfritz (Niederösterreich) 20 Grad gemessen wurden. In der Folge kam es allerdings zu frostreichen Nächten, wobei in Völkermarkt am 23. November -10,8 Grad erreicht wurden. Solch niedrige Temperaturen wurden im November zuletzt 1975 registriert.
Hier sind einige Extremwerte des Monats zusammengefasst:
- Höchste Temperaturen: 20,2 Grad in Irnfritz (1. November)
- Tiefste Temperaturen (<1500 m): -12,8 Grad in Weitensfeld (23. November)
- Niederschlagsreichste Orte: 117 Liter pro Quadratmeter in Alberschwende (V)
- Trockenste Orte: Unter einem Liter in Wiener Neustadt (NÖ)
- Sonntag bewohnte Orte mit den meisten Sonnenstunden: 159 Stunden in Preitenegg (K)
- Stärkste Windspitzen: 105 km/h in Brand (V, 21. November)
Dieser November zeigt einmal mehr, wie unterschiedlich die Wetterereignisse innerhalb Österreichs verlaufen können. Das gesamte Geschehen macht deutlich, wie stark einzelne Wetterphänomene regional variieren und welche Herausforderung sie für die lokale Umwelt darstellen. Erstaunlicherweise war der Monat in den Bergen nicht viel kälter als im Flachland. Dies verdeutlicht, wie dynamisch und vielfältig das Wetter in unserem Land sein kann.Wie uwz.at berichtet.