In Wien wird momentan ein ehrgeiziges Projekt im Bereich des öffentlichen Verkehrs vorangetrieben, das die Erweiterung des U-Bahn-Netzes umfasst. Über 19.000 massive Betonsegmente, die sogenannten Tübbinge, finden dabei Anwendung und werden derzeit in den Streckenröhren der U-Bahn verlegt. Diese Maßnahme ist Teil des Großprojekts U2xU5, das auf eine umweltfreundliche Art und Weise den öffentlichen Nahverkehr in der Stadt stärken soll.
Die Herstellung von Beton hat zwar einen hohen Energiebedarf und wird oft kritisch betrachtet, bietet jedoch beim Ausbau des öffentlichen Verkehrssystems wertvolle Vorteile. Im Fall der Wiener U-Bahn wird eine Tunnelvortriebsmaschine eingesetzt, die als hochmoderne, nachhaltige Lösung gilt. Diese Maschine, die über 120 Meter lang und mit 1.300 Tonnen schwer ist, erleichtert den Bau erheblich, indem sie sich mit einem speziellen Schneidrad durch den Untergrund arbeitet, ohne dass schwere Maschinen wie Bagger nötig sind.
Innovative Tunnelbauweise und hohe Präzision
Die angesprochene Tunnelvortriebsmaschine ist darauf ausgelegt, in einem kontinuierlichen Prozess jeweils nach 1,4 Metern einen Betonring zu setzen, was den Tunnelbau erheblich vereinfacht. Die Tübbinge, die die Röhre bilden, bestehen aus einzelnen Segmenten, die in einer Fertigungsstätte unter optimalen Bedingungen vorgefertigt werden. Dies ermöglicht eine präzise Anpassung und eine Stückzahl von bis zu 12 Ringen pro Tag.
Jeder Ring setzt sich aus sechs Tübbingsegmenten zusammen, die beim Herstellungsprozess kontrolliert und auf zehntelmillimetergenau gefertigt werden. Dadurch wird nicht nur der Materialverbrauch optimiert, sondern auch höchste Qualität gewährleistet. Die Mitarbeiter bei MABA Fertigteilindustrie GmbH in Wöllersdorf, wo die Tübbinge hergestellt werden, führen mehrere Qualitätsprüfungen während der Produktion durch. Dadurch können spätere Transportprobleme oder Mängel beim Bau vermieden werden.
Ein weiterer Vorteil der kompakten Arbeitsweise ist die Optimierung der Transportwege. Die Herstellung der Tübbinge erfolgt lokal, so dass lange Fahrten zur Baustelle entfallen und damit die Umwelt weniger belastet wird. Dies geschieht im Rahmen eines umfangreichen U-Bahn-Bauprojektes, das in Richtung Süden erweitert wird, und der erste Tübbing wurde bereits am 23. November 2023 produziert.
Bedeutende Infrastruktur für Wien
Das U2xU5-Projekt ist eines der bedeutendsten Infrastrukturvorhaben, das auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leistet. Durch den Einsatz der Tunnelvortriebsmaschine werden nicht nur die Kosten optimiert, sondern es werden auch etwa 20.000 LKW-Fahrten eingespart, was die Belastung der Anwohner signifikant reduziert. Dies ist besonders wichtig, da große Bauprojekte oft mit Lärm und Staub einhergehen.
Die Wiener Linien setzen auf Transparenz und lokale Beteiligung, indem sie Klein- und Mittelbetrieben die Gelegenheit geben, am Projekt teilzuhaben. Damit wird nicht nur die regionale Wirtschaft gefördert, sondern auch sichergestellt, dass die Bauarbeiten nach den höchsten Standards durchgeführt werden. Der U-Bahn-Bau in Tiefenlagen bringt zahlreiche technische Herausforderungen mit sich, die mit innovativen Lösungen gemeistert werden.
Der Ingenieur Boris Binder von der MABA industriet sich persönlich um die Qualität der Tübbinge und deren Einsatzmöglichkeiten im praktischen Tunnelbau. Auch die langfristige Planung und Koordination der verschiedenen Bauarbeiten zeigt die Komplexität des Vorhabens mit zahlreichen Schnittstellen zwischen verschiedenen Baustellen.
Die Wiener Linien arbeiten stets daran, den öffentlichen Verkehr so effizient und umweltfreundlich wie möglich zu gestalten. Derzeit wird eine der innovativsten Tunnelbaumethoden in Einsatz gebracht, die nicht nur die Umwelt schont, sondern auch die Sicherheit der Bauarbeiten erhöht. Die Details zu diesem komplexen Vorhaben werden ständig aktualisiert, damit die Zuschauer und interessierten Bürger mitverfolgen können, wie ihre Stadt weiter wächst und sich entwickelt.
Insgesamt kann man sagen, dass das U2xU5-Projekt ein Beispiel für moderne und umweltbewusste Bauweise im öffentlichen Verkehr darstellt. Es verbindet sowohl technologische Innovation als auch ökologische Aspekte und zeigt, wie ein zukunftsorientierter Ausbau des Nahverkehrs aussehen kann. Weitere Informationen zu den einzelnen Bauphasen und technischen Details können interessierte Leser auf www.energie-bau.at nachlesen.
