Am 23. Oktober 2023 gab es im BFI Wiener Neustadt bedeutende Neuigkeiten zur NÖ Lehrlingsoffensive. Diese Initiative wird in Zusammenarbeit mit dem AMS sowie den Sozialpartnern, der Arbeiterkammer und der Wirtschaftskammer, ins Leben gerufen und bietet insgesamt 4.800 Ausbildungsplätze für Jugendliche in Niederösterreich. Ziel ist es, jungen Menschen den Einstieg in die Arbeitswelt zu erleichtern und die Chancen auf einen Ausbildungsplatz zu erhöhen.
Unter den Anwesenden waren wichtige Persönlichkeiten der Arbeitsmarktpolitik, darunter die Arbeitsmarkt-Landesrätin Susanne Rosenkranz, die Landesgeschäftsführerin des AMS NÖ, Sandra Kern, sowie Christian Farthofer, Direktor-Stellvertreter der Arbeiterkammer NÖ. Rosenkranz unterstrich, dass die Lehrlingsoffensive als Antwort auf einen dramatischen Rückgang der Lehrlingszahlen im Jahr 2018 ins Leben gerufen wurde. „2018 sei die Zahl der Lehrlinge am Tiefpunkt gewesen“, bemerkte sie und verwies auf die Notwendigkeit, Fachkräfte zu sichern.
Erfolgreiche Ergebnisse und Herausforderungen
Die bisherigen Ergebnisse der Offensive sind ermutigend: Im Jahr 2023 waren bereits über 17.000 Lehrlinge in Niederösterreich aktiv. Trotz dieser positiven Entwicklung gibt es nach wie vor Herausforderungen, insbesondere im Hinblick auf die Motivation der Jugendlichen. „Wir müssen am Image der Lehre arbeiten und die Jugend motivieren, wieder verstärkt in eine Lehre zu gehen“, erklärte Rosenkranz weiter.
„Wir müssen am Image der Lehre arbeiten und die Jugend motivieren, wieder verstärkt in eine Lehre zu gehen.“
Ein zentrales Problem ist die hohe Anzahl an Schulabbrechern und der damit verbundenen mangelnden Qualifikation junger Menschen. Sandra Kern vom AMS NÖ bekräftigte: „Unser gemeinsames Ziel ist es, dass wir Menschen dazu begeistern, dass sie eine Lehre im Betrieb oder überbetrieblich starten und so einen guten Einstieg ins Berufsleben finden.“
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Unterstützung für Jugendliche, die Schwierigkeiten haben, einen Platz auf dem ersten Arbeitsmarkt zu finden.„In überbetrieblichen Ausbildungen kommen Jugendliche, die am ersten Arbeitsmarkt keine Lehrstelle gefunden haben. Das AMS übernimmt die Vermittlung in die ÜBA und mit einer Berufsorientierungsphase kann die passende Ausbildung gefunden werden“, erklärte Christian Farthofer. In diesem Rahmen stehen in Niederösterreich 830 Plätze in Praxisbetrieben sowie 430 Plätze in speziellen Lehrwerkstätten zur Verfügung. Diese Maßnahme wird vom BFI verantwortet, das auch die Ausbildung so gestaltet, dass sie den Anforderungen der modernen Arbeitswelt entspricht.
Finanzielle Unterstützung zur Förderung von Lehrlingen
Um Jugendliche erfolgreich in die Lehre zu begleiten, werden insgesamt 47,6 Millionen Euro in die Initiative investiert. Diese Mittel zielen darauf ab, die beträchtliche Gap zwischen der Arbeitslosenquote bei Menschen mit maximalem Pflichtschulabschluss (19,2 Prozent) im Vergleich zu denen, die eine Lehre abgeschlossen haben (5,7 Prozent), zu schließen. Darüber hinaus gibt es spezielle Angebote, wie Teilqualifizierungen für Menschen mit Behinderungen oder gesundheitlichen Problemen.
Zusammenfassend ist die NÖ Lehrlingsoffensive ein wichtiger Schritt, um die Ausbildungschancen junger Menschen in der Region zu verbessern und den Fachkräftemangel langfristig zu bekämpfen. Details zu diesem umfassenden Programm und weiteren Informationen können hier nachgelesen werden.