In einer bemerkenswerten Zeremonie wurde kürzlich zum ersten Mal der CliA-Staatspreis zur Klimawandelanpassung vergeben. Diese Auszeichnung, die vom Klimaschutzministerium in Zusammenarbeit mit dem Klima- und Energiefonds ins Leben gerufen wurde, erkennt Projekte an, die den Herausforderungen des Klimawandels begegnen. Für die Kategorie Hochwasser und Starkregen erhielt die Klimawandel-Anpassungsmodellregion (KLAR!) Bucklige Welt-Wechselland die Auszeichnung für ihr innovatives Projekt „Bau von Kleinrückhaltebecken“.
Die Klimakrise hat Österreich in den letzten Wochen auf drastische Weise getroffen, was die Dringlichkeit solcher Projekte noch verstärkt. Klimaschutzministerin Leonore Gewessler sprach in ihrer Dankesrede über die Notwendigkeit von Maßnahmen, die extreme Wetterereignisse abmildern können: „Es wird also immer wichtiger, Projekte umzusetzen, die uns vor diesen Extremwettern schützen.“
Praktische Lösungen für ein drängendes Problem
Das zielgerichtete Engagement der Buckligen Welt und des Wechsellands zeigt sich in einer Vielzahl von Projekten, die vor Ort durchgeführt werden. Rainer Leitner, der Manager der KLAR! Bucklige Welt-Wechselland, beschreibt das Projekt der Kleinrückhaltebecken als eine unkomplizierte, jedoch sehr effektive Maßnahme. Hierbei werden mit natürlichen Materialien wie Holz und Steinen kleine Rückhaltebecken gebaut, die oft in unauffälligen, abgelegenen Gebieten wie Wäldern angelegt werden.
„Es geht darum, kleinräumige Überschwemmungen und Vermurungen zu verhindern, indem man an gefährdeten Stellen ansetzt“, erklärt Leitner. Die Geografie der Region, die von Hügeln und Gräben geprägt ist, bringt Herausforderungen mit sich, die mit diesen Maßnahmen signifikant verringert werden können. Die Kleinrückhaltebecken haben bereits getestet, dass sie in Starkregenfällen effektiv wirken, indem sie eine Überflutung von Straßen oder bebauten Gebieten verhüteten.
Der Erfolg des Projekts hat nicht nur das Vertrauen der Gemeinde gewonnen, sondern auch das Interesse anderer Modellregionen in ganz Österreich geweckt. Im nächsten Jahr sind bereits weitere Rückhaltebeckenprojekte in verschiedenen Gemeinden der Buckligen Welt-Wechselland geplant.
Der CliA-Staatspreis ist nicht nur eine Anerkennung, sondern auch ein Ansporn für die Region, sich weiterhin mit praktischen Lösungen den Herausforderungen des Klimawandels zu stellen. Insgesamt wurden zur ersten Vergabe des Staatspreises 55 Projekte eingereicht und von einer Fachjury bewertet. Die Auswahl erfolgte anhand von Kriterien wie Wirksamkeit, Übertragbarkeit und Innovationskraft der Projekte, wobei die Kleinrückhaltebecken aufgrund ihrer effektiven Ressourcennutzung und Vorbildfunktion herausgestochen sind.
Zusätzlich zu den Kleinrückhaltebecken setzt die KLAR! Bucklige Welt-Wechselland auf zahlreiche andere Maßnahmen zur Bekämpfung der Folgen des Klimawandels. Dazu gehören die jährliche Pflanzaktion von Obstbäumen, bei der in den letzten zwei Jahrzehnten über 25.000 alte, regionale Obstsorten gepflanzt wurden, sowie Initiativen zur Sicherstellung der Trinkwasserversorgung und Informationskampagnen zu Katastrophenschutzmaßnahmen.
Die Auszeichnung durch den CliA-Staatspreis ist ein weiteres Zeichen dafür, wie wichtig es ist, nachhaltige Projekte zu unterstützen, die nicht nur auf lokaler Ebene erfolgreich sind, sondern auch ein Beispiel für andere Regionen darstellen können. Für die Bucklige Welt und das Wechselland bleibt die Anpassung an den Klimawandel ein zentrales Thema, das sowohl die Umwelt als auch das Leben der Menschen vor Ort schützt.
Die Ziele des CliA-Staatspreises sind klar: Schutz von Menschenleben, Erhalt der biologischen Vielfalt, Stärkung der Widerstandsfähigkeit und Minimierung von Kosten. Diese Ambitionen spiegeln sich auch in den Tätigkeiten der KLAR! Bucklige Welt-Wechselland wider, die mit dem Preisgeld von 5.000 Euro für die Auszeichnung weitere Projekte ins Leben rufen will. Mehr Details zu diesem Thema können in einem aktuellen Artikel auf www.meinbezirk.at nachgelesen werden.