Der neue Film „Joker: Folie à Deux“ aus dem Jahr 2024 bringt frischen Wind ins Psycho-Karussell und verbindet verschiedene Genres, darunter Musical und Drama. Regisseur Todd Phillips, der auch beim ersten Teil von 2019 Regie führte, überrascht Publikum und Kritiker mit einer bunten musikalischen Revue, die bekannte Songs wie „Get Happy“ von Judy Garland und „That’s Life“ von Frank Sinatra integriert.
Die Erzählung folgt dem Protagonisten Arthur Fleck, gespielt von Joaquin Phoenix, der in einer der besten Darstellungen seiner Karriere am Leben und seinen inneren Konflikten festhält. Nach den schockierenden Ereignissen, die im ersten Teil kulminierten, befindet sich Arthur nun in der Anstalt Arkham, wo er auf seinen Prozess für den Mord an dem Talkshow-Host Murray Franklin, verkörpert von Robert De Niro, wartet. Seine Gefangenschaft wird von den Wärtern geprägt, die ihn täglich herausfordern und demütigen.
Ein Spiel mit Erwartungen
Während die Zusammenarbeit mit Lady Gaga, die die Rolle von Harley „Lee“ Quinzel übernimmt, eine explosive Romanze entfacht, zeigt sich auch die duale Natur von Arthur. In musikalischen Fantasien gesucht er Trost in der Musik, die für ihn eine wichtige Flucht darstellt. Dieses Element, zusammen mit der unsicheren Dynamik zwischen Arthur und Lee, weckt Begeisterung und zugleich Besorgnis, da sich die Grenzen zwischen Liebe und Besessenheit verwischen.
Die Filmhandlung wird von der kritischen Frage begleitet, ob „Joker: Folie à Deux“ noch immer die toxische Männlichkeit thematisiert oder in ein neues Terrain überführt, wo weibliche Figuren ebenso komplex sind. Arthur kämpft darum, vor Gericht als Mensch und nicht als Joker wahrgenommen zu werden, was sich als herausfordernd erweist. Seine Anwältin, gespielt von Catherine Keener, versucht zu verhindern, dass der Prozess zu einem Spektakel wird, während Arthur von seinen Anhängern gedrängt wird, sein wahres Ich zu zeigen.
Als Musical weicht der Film von den düsteren Tönen des Vorgängers ab. Stattdessen bewegen sich die Charaktere in einer Welt voller Musik und Tanz, die einer Jukebox ähnelt. Diese Entscheidung, sich mehr auf die Unterhaltungswerte zu konzentrieren, hat sowohl begeisterte als auch kritische Reaktionen hervorgerufen. Ein Blick auf die Prämisse zeigt, dass der Film nicht nur Arthur als zerbrochene Figur zeichnet, sondern auch das Publikum herausfordert, in die Komplexität seiner Psyche einzutauchen.
Insgesamt bleibt die Frage offen, ob die neue Richtung den ursprünglichen Themen gerecht wird oder ob sie die komplexe Natur von Arthur Flecks Charakter beeinträchtigt. Mit einer Mischung aus Romantik, Musik und psychologischen Herausforderungen hat „Joker: Folie à Deux“ das Potenzial, sowohl alte als auch neue Fans zu fesseln. Für vertiefte Informationen über die verschiedenen Facetten des Films, lesen Sie mehr auf www.tv-media.at.