In der turbulenten Welt des Online-Lebensmittelhandels hat sich Gurkerl, das Tochterunternehmen von Rohlik, in den letzten Monaten bemerkenswert verändert. Gegründet in der Endphase des Jahres 2020, wurde Gurkerl schnell zu einem ernsthaften Mitbewerber im heimischen Markt für Online-Lebensmittel. Doch mit dem rasanten Wachstum kamen auch Herausforderungen, insbesondere bei der Rekrutierung von Personal, was die Expansion des Unternehmens verlangsamte. Im frühen Jahr 2023 musste das Management umdenken: Nach mehreren Führungswechseln wurde eine grundlegende Umstrukturierung eingeleitet, die mit einem drastischen Personalabbau und der Reduzierung der bisherigen Dienstleistungen einherging.
Diese "Vollbremsung", wie sie von CEO Mark Hübner beschrieben wird, bedeutete, dass ein Drittel der Mitarbeiter entlassen wurde. Der einstige Service, der es ermöglicht hatte, innerhalb von drei Stunden zu liefern, wurde eingestellt. Stattdessen wurde beschlossen, mit den Worten von Hübner, „einen Schritt zurückzugehen, um dann zwei nach vorne zu machen.”
Fortschritte im Logistikzentrum
Nun, nach einer ruhigen Phase von etwa anderthalb Jahren, berichtet das Unternehmen von positiven Entwicklungen. Hübner, der seit Herbst 2023 das Ruder in der Hand hat, kündigt an, dass die Erweiterung des Warenlagers in Wien-Liesing, die im Februar 2023 begonnen wurde, nun abgeschlossen ist. Die Lagerfläche wurde von 5.000 auf 10.000 Quadratmeter verdoppelt und eine Teilausautomatisierung wurde eingeführt. Dies bedeutet, dass Gurkerl jetzt in der Lage ist, täglich bis zu 4.000 Bestellungen zu bearbeiten. Langfristig wird eine Steigerung auf bis zu 8.000 erwarten. Dies stellt einen bedeutenden Anstieg im Vergleich zu den zuletzt bearbeiteten 2.000 Bestellungen pro Tag dar, die aufgrund des Personalabbaus ausgeliefert wurden.
„Mit der Automatisierung erhöhen wir die Kapazitäten im Logistikzentrum um 35 Prozent und steigern die Produktivität um 50 Prozent”, erklärt Hübner und weist damit auf die Effizienzgewinne des Unternehmens hin. Darüber hinaus wurden bereits Maßnahmen ergriffen, um das Einkaufserlebnis zu optimieren: Der Mindestbestellwert wurde auf 39 Euro gesenkt und die Schwelle für kostenlose Zustellungen auf 79 Euro herabgesetzt.
Zukunftspläne und Expansion
Im Hinblick auf die Unternehmensstruktur plant Gurkerl eine sorgfältige Wiederbelebung des Personals. Aktuell sind 330 Mitarbeiter im Unternehmen beschäftigt, wobei die Zahl bis Ende 2025 auf rund 500 steigen könnte. Dies zeigt, dass Gurkerl gewillt ist, sich an die Marktbedingungen anzupassen und neue Mitarbeiter zu gewinnen, um die gesteigerten Kapazitäten auszufüllen.
Das Liefergebiet von Gurkerl erstreckt sich über ganz Wien sowie über mehrere angrenzende Städte wie Schwechat, Mödling, Baden, Korneuburg und Wiener Neustadt. Auch kleinere Gemeinden in der näheren Umgebung werden bedient. Während eine mögliche Ausweitung des Liefergebiets rund um Wien auf einen späteren Zeitpunkt in Betracht gezogen wird, sind derzeit keine Pläne für eine Expansion in andere Landeshauptstädte in Sicht.
Gurkerl positioniert sich damit als ein flexibles Unternehmen im Online-Lebensmittelmarkt und zeigt, dass es trotz der Herausforderungen, die die letzten Jahre mit sich brachten, bereit ist, sich neu zu orientieren und im immer wettbewerbsintensiveren Markt erfolgreich zu sein. Für weitere Details zu Gurkerls Strategie und Zukunftsaussichten können Sie den ausführlichen Bericht auf medianet.at nachlesen.