In Wiener Neustadt zeigt sich ein erfreulicher Trend in der Integration geflüchteter Ukrainer in den Arbeitsmarkt. Seit der Eröffnung des Arbeitsmarktes sind die Zahlen der Beschäftigten merklich angestiegen, während die Arbeitslosigkeit zurückgeht. Ende September waren 162 Ukrainerinnen und Ukrainer in einer unselbstständigen Anstellung, was einen beachtlichen Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren darstellt. Dabei sind etwa 75 Prozent der Beschäftigten Frauen. Die meisten von ihnen fanden eine Anstellung in der Dienstleistungsbranche, gefolgt von der Industrie und dem Bauwesen.
Diese Entwicklungen sind besonders bemerkenswert, wenn man die Änderung im Vergleich zum Vorjahr betrachtet. Im September 2024 wurden noch 42 Ukrainer arbeitslos gemeldet, im Vorjahr lag diese Zahl bei 52, was einen Rückgang von rund 20 Prozent bedeutet. Ein genauerer Blick auf die demografische Struktur der Arbeitslosen zeigt, dass der Großteil zwischen 25 und 50 Jahre alt ist. Außerdem verfügt etwa die Hälfte von ihnen über eine höhere oder akademische Ausbildung, während der Anteil derjenigen mit höchstens Pflichtschulabschluss rund 50 Prozent beträgt.
Herausforderungen bei der Integration
Dennoch sind die beim AMS Wiener Neustadt gemeldeten Ukrainer nicht repräsentativ für die gesamte Gruppe in Österreich. Ein großer Teil der geflüchteten Ukrainer ist noch nicht in den Arbeitsmarkt integriert. „Trotz des freien Zugangs zum Arbeitsmarkt seit Ende April 2023 haben sich viele nicht beim AMS gemeldet oder befinden sich nicht in einer Beschäftigung“, erklärte Mevlüt Kücükyasar, der Geschäftsführer des AMS Wiener Neustadt.
Kücükyasar äußerte sich ebenfalls optimistisch über die steigenden Beschäftigungszahlen und die abnehmenden Arbeitslosenzahlen. Er wies jedoch auf die nach wie vor bestehenden Herausforderungen hin: „Mit einer Arbeitslosenquote von etwa 20 Prozent sind wir noch nicht am Ziel. Fehlende Deutschkenntnisse und die Anerkennung von Ausbildungsabschlüssen bleiben zentrale Hürden für eine erfolgreiche Integration in den Arbeitsmarkt. Daher setzen wir gemeinsam mit unseren Partnern alles daran, diesen Prozess weiter zu beschleunigen.“
Die positive Entwicklung in Wiener Neustadt verdeutlicht, dass mit den richtigen Maßnahmen eine erfolgreiche Integration in den Arbeitsmarkt möglich ist. Dennoch bleibt der Weg zur vollständigen Teilhabe noch lang, und es besteht weiterer Handlungsbedarf, um die Integration aller geflüchteten Menschen aus der Ukraine zu gewährleisten. Für mehr Informationen zu diesem Thema bietet eine umfassende Analyse www.meinbezirk.at.